Hatz auf Christen in Indien: Ein Toter, 75 zerstörte Häuser

In Indien gab es in den vergangenen Wochen blutige Auseinandersetzungen zwischen Christen und Hindus.
In Indien gab es in den vergangenen Wochen blutige Auseinandersetzungen zwischen Christen und Hindus.(c) EPA (Jagadeesh Nv)
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Die Serie der religiösen Gewalt reißt nicht ab: Im ostindischen Unionsstaat Orissa griffen radikale Hindus erneut Gebets- und Wohnhäuser an. Die Behörden schicken 700 Polizisten zusätzlich in die Region.

Die Serie der Gewalt zwischen Hindus und Christen in Indien reißt nicht ab: Nach erneuten Angriffen auf christliche Kirchen im östlichen Unionsstaat Orissa haben die Behörden 700 zusätzliche Polizisten in das Gebiet entsandt und eine Ausgangssperre über Teile Orissas verhängt. Wie die Nachrichtenagentur PTI berichtete, wurden in der Nacht zu Donnerstag im Distrikt Kandhamal mindestens 75 von Christen bewohnte Häuser und Gebetsstätten von radikalen Hindus niedergebrannt oder verwüstet. Eine Person wurde getötet und mehrere verletzt.

Seit Ende August haben radikale Hindus in Orissa, Karnataka und Madhya Pradesh zahlreiche Kirchen überfallen und in Brand gesteckt. Die Gewalt ist in Orissa ausgebrochen, nachdem der radikale Hindu-Führer Bharatiya Janata ermordet wurde. In Orissa kam es auch zu Gegenangriffen der Christen. Vergangene Woche wurden 78 Hindu-Extremisten verhaftet, was aber offenbar nicht zur erhofften Entspannung führte.

Die vorläufige Bilanz der Auseinandersetzungen: Mindestens 25 Menschen wurde getötet, zahlreiche Kirchen verwüstet, Tausende Christen flohen in Regierungscamps, weil ihr Heim zerstört wurde oder sie sich nicht zurückwagen. Papst Benedikt XVI. hatte die tödlichen Übergriffe scharf verurteilt.

Der Hinduismus ist eigentlich bekannt für seine Toleranz gegenüber dem Christentum, doch seit dem Aufkeimen des Hindu-Nationalismus ab den 1980er Jahren kommt es vermehrt zu Spannungen mit Christen. Viele radikale Hindus bezichtigen christliche Missionare, arme Inder zur Konvertierung zu überreden. Die Christen anworten, dass die Kastenlosen bereitwillig zum Christentum übertreten, um der Diskriminierung zu entfliehen.

(Ag./Red.)

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