Venezuela: Randalierer verwüsten Synagoge

(c) AP (Carlos Hernandez)
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In der Hauptstadt Caracas richten 15 Randalierer in einer Synagoge schwere Schäden an. Die israelitischen Vereinigungen werfen der Regierung vor, die antijüdische Stimmung zu schüren.

Eine Gruppe bewaffneter Randalierer hat in der venezolanischen Hauptstadt Caracas eine Synagoge überfallen und verwüstet. Wie der Bund der israelitischen Vereinigungen Venezuelas (CAIV) am Samstagabend in einer Erklärung mitteilte, überwältigten etwa 15 Männer zwei Wachleute der Synagoge und richteten unter anderem in der Bibliothek und verschiedenen Studienräumen erheblichen Schaden an. Dabei sei auch der Schrank mit der heiligen Schriftrolle Tora entweiht worden. Die Eindringlinge sprühten zudem antisemitische Parolen an die Wände. Der Übergriff ereignete sich bereits in der Nacht zum Freitag.

Die Vereinigung sprach von einem Akt des Vandalismus, der in der Geschichte Venezuelas "beispiellos" sei und der einen Angriff auf alle Juden im Land darstelle. Der Vorfall sei eine Konsequenz der von der Regierung geschürten antijüdischen Stimmung.

Botschafter des Landes verwiesen

Venezuela hatte aus Protest gegen die israelische Militäraktion im Gazastreifen den Botschafter Israels, Schlomo Cohen, des Landes verwiesen. Staatschef Hugo Chavez warf der israelischen Regierung "Völkermord" vor.

Venezuelas Außenminister Nicolas Maduro verurteilte die Tat als "verbrecherisch" und versprach eine lückenlose Aufklärung. Die venezolanische Regierung lehne derartige Vorfälle genauso ab wie die "Verbrechen gegen das palästinensische Volk", die von der regierenden Elite in Israel begangen würden.

Zugleich warnte der Minister vor einer internationalen Kampagne, die Venezuela aufgrund seiner Israel-Kritik in eine antisemitische Ecke stellen wolle. In Venezuela sei die Relegionsfreiheit verfassungsrechtlich garantiert, versicherte Maduro.

(APA)

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