Die Zahl der Kirchenaustritte ist deutlich gestiegen: 50 sind es seit Beginn dieser Woche, üblich sind eine Handvoll pro Tag. Die Aktion "Wir sind Kirche" ruft zu einer Demo auf.
LINZ/WIEN(geme). Die Aufregung in der Diözese Linz war groß. Nun steigt kurz nach der umstrittenen Ernennung des konservativen Pfarrers Gerhard Wagner zum Weihbischof auch die Zahl der Kirchenaustritte: 50 sind es seit Beginn dieser Woche, üblich sind eine Handvoll pro Tag.
Dies ist allerdings nicht das Mittel, das Hans Peter Hurka von der progressiven Plattform „Wir sind Kirche“ vorschlägt, um der Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen. Er ruft zur Solidarität mit den Laien auf: „Man sollte geschlossen vorgehen, und das Geld für den Kirchenbeitrag nicht an die Diözese abliefern.“ Dieses Druckmittel würde man verstehen, mit dem Geld könne man die Laien direkt finanzieren. Im Gespräch sei, anlässlich der Weihe von Wagner am 22. März im Linzer Mariendom ein sichtbares Zeichen zu setzen: „Entweder mit Transparenten oder dadurch, dass mehr Menschen vor dem Dom als drinnen sind.“
Es gibt allerdings auch ganz andere Reaktionen: „Mich haben drei Leute eigens angerufen, die gesagt haben, jetzt treten sie wieder ein“, erklärt Wagner.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2009)