Papst: Europa muss bei Flüchtlingen "kalkulieren"

Papst Franziskus
Papst FranziskusAPA/AFP/POOL/ETTORE FERRARI
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Die Regierenden sollten nur so viele Flüchtlinge aufnehmen, wie sie integrieren könnten, betont Franziskus. Fürchten solle man sich aber nicht: "Europa ist gemacht aus Migration."

Papst Franziskus hat die Regierungen Europas davor gewarnt, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als sie integrieren können. In der Flüchtlingspolitik sei Umsicht ein guter Ratgeber: "Die Regierenden müssen sehr offen sein, sie zu empfangen, aber auch kalkulieren, wie man sie unterbringt", sagte der Papst am Dienstag auf dem Rückweg seiner Schweden-Reise von Malmö nach Rom.

"Denn", so Franziskus, "einen Flüchtling muss man nicht nur empfangen, sondern auch integrieren." Wenn Schweden - eines der Hauptaufnahmeländer - keine Flüchtlinge mehr empfangen könne, dann geschehe das nicht aus Egoismus, sondern damit allen ein Zuhause und ein Arbeit gegeben werden kann.

"Ich glaube, theoretisch kann man das Herz keinem Flüchtling verschließen", sagte der Pontifex. "Es ist unmenschlich, die Türen zu schließen. Es ist unmenschlich, das Herz zu schließen. Denn auf lange Sicht bezahlt man dafür. Man bezahlt dafür in politischer Hinsicht - so wie man auch politisch für die Unvorsichtigkeit bezahlen kann, mehr zu empfangen, als man integrieren kann." Europa dürfe die Migranten aber nicht fürchten - schließlich sei der Kontinent erst aus der kontinuierlichen Integration von Kulturen entstanden. "Europa ist gemacht aus Migration."

(APA/dpa)

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