Stephansdom: Die Erweckung der alten Orgel

Im Inneren der Riesenorgel: Domkapellmeister Markus Landerer zwischen den Basspfeifen im hintersten Bereich der Westempore des Stephansdoms.
Im Inneren der Riesenorgel: Domkapellmeister Markus Landerer zwischen den Basspfeifen im hintersten Bereich der Westempore des Stephansdoms.Clemens Fabry / Die Presse
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Seit mehr als 25 Jahren ist sie stumm. Nun soll die Riesenorgel im Stephansdom zum Leben erweckt werden – und bald wieder die größte aktive Kirchenorgel des Landes sein.

Dass sie Staub angesetzt hat, wäre untertrieben. Eine dicke Schicht durchzieht das Innenleben der Riesenorgel, auf jeder Pfeife klebt er, auf dem Holzboden, auf der wackeligen Leiter, die quasi auf das Dach des Instruments auf der Westempore des Stephansdoms führt. Dort oben marschiert Markus Landerer auf einer Holzlatte nach vorn, dort, wo der Blick hinunter in den Dom reicht. Und spricht über das Projekt, mit dem er die nächsten Monate beschäftigt sein wird. Die Orgel mit ihren rund 10.000 Pfeifen soll wieder zum Leben erweckt werden. Und bei ihm, dem Domkapellmeister, laufen alle Fäden zusammen.

„Würde sie noch funktionieren, wäre sie die größte Kirchenorgel Österreichs“, erzählt er. „Aber jetzt ist sie ein Wrack.“ 125 Register habe sie, schwärmt Landerer, und 10.000 Pfeifen. Die großen Prospektpfeifen, die man vom Kirchenschiff aus sieht, die viereckigen Basspfeifen ganz hinten an der Westwand, direkt über dem Riesentor, und die unzähligen kleinen, die im Inneren des Instruments dastehen wie Röhrenaale im Meeresboden – nur, dass sich die metallenen Pfeifen nicht zurückziehen, wenn jemand vorbeikommt. Und doch ist sie seit mehr als einem Vierteljahrhundert stumm. 1991 war sie das letzte Mal in Betrieb, seither verstaubt sie und korrodiert vor sich hin. Nicht wenige der kleinen Pfeifen sind auch verbogen oder abgebrochen – bei diversen Arbeiten wurde keine Rücksicht auf das ohnehin nicht funktionstüchtige Instrument genommen.

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