Jüdische Gemeinde wählt den Präsidenten

Bisher dominiert die Liste des derzeitigen Präsidenten Oskar Deutsch.
Bisher dominiert die Liste des derzeitigen Präsidenten Oskar Deutsch.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Sieben Parteien treten dieses Mal zur Wahl an.

Wien. Die nächsten Präsidentschaftswahlen stehen an. Die Mitglieder der Israelitische Kultusgemeinde haben am 9. und am 14. November die Möglichkeit, ihre Stimmen abzugeben.

Es treten dieses Mal sieben Listen an – die bisher dominierende ist die des derzeitigen Präsidenten Oskar Deutsch. Atid gilt als SPÖ-nahe, der Vorgänger von Deutsch ist der Immobilienhändler Ariel Muzicant. Die Liste hält derzeit sieben von 24 Mandaten. Deutsch fischt vor allem im Pool der säkularen Juden – ebenso wie „Chaj, jüdisches Leben“. Diese Fraktion wurde übrigens von ÖVP-Neomandatar Martin Engelberg gegründet, der wegen seines politischen Engagements nicht mehr antreten will.

„Ausländerwahlkampf“

Die zweitstärkste Fraktion sind derzeit die bucharischen Juden – das sind zumeist Zuwanderer aus ehemaligen Sowjetrepubliken. Spitzenkandidat Chanan Babacsayv will Atid den ersten Platz streitig machen, dementsprechend ist Deutsch seit Wochen im Wahlkampfmodus – der auch hier in gewisser Weise ein „Ausländerwahlkampf“ ist: Also schon länger hier lebende Juden, gegen Zugewanderte. Oder anders ausgedrückt Ashkenasen gegen Bucharen und Georgier. Daneben gibt es auch noch die Liste von Yaacov Frenkel, der sich um die Orthodoxie kümmeren will. (ath)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.11.2017)

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