Papst feiert Abschlussmesse in Irland

Papst Franziskus in Knock, Irland
Papst Franziskus in Knock, IrlandReuters
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Während des zweitägigen Aufenthalts bekam das Kirchenoberhaupt ungewöhnlich offene Worte von seinen politischen Gastgebern zu hören.

Mit einer großen Messe in Dublin hat Papst Franziskus seine zweitägige Irland-Reise beendet. Zu dem Gottesdienst im Phoenix Park am Sonntagnachmittag hatten die kirchlichen Organisatoren 500.000 Menschen erwartet. Starker Regen und Wind schreckten jedoch viele Besucher ab, wie Kathpress berichtete.

Mit der Feier endete zugleich das neunte katholische Weltfamilientreffen, das seit Dienstag in der irischen Hauptstadt getagt hatte. Franziskus reiste am Samstag zu der Veranstaltung an. Im Mittelpunkt seiner Botschaften stand die Ermutigung zu einem christlichen Familienleben und die Bekundung von Scham über den jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch, Misshandlungen und Zwangsadoptionen in der römisch-katholischen Kirche. Am Sonntagvormittag rief er im Marienwallfahrtsort Knock zur weiteren Aussöhnung mit Nordirland auf.

Während des 36-stündigen Aufenthalts bekam das Kirchenoberhaupt ungewöhnlich offene Worte von seinen politischen Gastgebern zu hören. Staatspräsident Michael Higgins hielt dem Papst das "ungeheure Leiden" vor, das einige Mitglieder der katholischen Kirche verursacht hätten. Premierminister Leo Varadkar rief ihn auf, Gerechtigkeit und Wahrheit für die Opfer zu schaffen. Die Kirche müsse sich zudem der Realität einer liberalen Gesellschaft stellen. Higgins und Varadkar nahmen beide an der Abschlussmesse teil.

Protest in Dublin
Protest in DublinReuters

(APA)

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