Fall Schwarz: Der Schatten über Schönborns Ära

Der nunmehrige St. Pöltner Bischof Alois Schwarz hat die gesamte österreichische katholische Kirche in schwere Turbulenzen gestoßen.
Der nunmehrige St. Pöltner Bischof Alois Schwarz hat die gesamte österreichische katholische Kirche in schwere Turbulenzen gestoßen.(c) Gilbert Novy/picturedesk.com
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Der Kardinal muss auf ein Ende der Turbulenzen in der Kirche hoffen. Gerade hat die Visitation im südlichsten Bundesland begonnen – und zwar mit einer Überraschung.

Wien. Macht, Geld und (zu) enge Beziehungen: Das ist der Stoff, aus dem brisante Geschichten geschrieben werden, auch in der Kirche. Zur Untersuchung des Kärntner Kapitels Alois Schwarz (er wurde Mitte 2018 nach St. Pölten versetzt) sind am Montag der päpstliche Visitator Franz Lackner aus Salzburger und Benno Elbs, Bischof und Psychotherapeut in Vorarlberg, eingetroffen.

Tag eins begann mit einer Überraschung: Erzbischof Lackner hat ein öffentliches Mea culpa gesprochen und um Vergebung gebeten, als Metropolit und disziplinär Zuständiger nicht mehr im Fall Schwarz getan zu haben. Gleichzeitig setzt der Erzbischof Bischof Alois Schwarz unter Druck, sich ähnlich zu äußern. Lackner wörtlich: „Aus heutiger Sicht werfe ich mir vor, dass ich an mich ergangene Information an die kirchliche Oberbehörde weitergegeben, es aber verabsäumt habe, das Gespräch mit Bischof Alois zu suchen.“ Er bitte „jene, denen Unrecht geschehen ist, aber auch alle, die das Vertrauen in die Kirche verloren haben, aus tiefstem Herzen um Verzeihung“.

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