Kardinal Schönborns Mini-Revolution

Kardinal Christoph Schönborn.
Kardinal Christoph Schönborn.(c) APA/HANS PUNZ
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In Österreich geschieht Unerhörtes: So deutlich wie nie spricht Wiens Erzbischof über Diakoninnen und Priesterweihe für Verheiratete. Was hat ihn zu der Wende bewogen?

Wien. Natürlich, die Kritik des Kardinals an der türkis-blauen Koalition dominierte die Schlagzeilen. Es war ja in dieser Schärfe nicht zu erwarten, dass Christoph Schönborn in der ORF-Pressestunde am Palmsonntag Teile der Asylpolitik als „unmenschlich“ bezeichnet. Eine kleine Kirchen-Sensation fand da weniger Beachtung.

Denn der Wiener Erzbischof äußerte sich zur Weihe verheirateter Männer zu Priestern und zu jener von Frauen zu Diakoninnen. Auch hier war die gebotene Klarheit von Christoph Schönborn so nicht zu erwarten. Selbst rund um den Stephansplatz zeigte man sich noch am Montag erstaunt. Denn erstmals sprach er sich so klar öffentlich für Diakoninnen und indirekt auch für verheiratete Priester aus (Viri probati). Schon jetzt ist Schönborn für mehr als 20 Priester der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche verantwortlich, die verheiratet sind. Das Leben sei nicht einfach, ein zölibatäres Leben könne genau so scheitern oder gelingen wie ein Leben in Ehe und Familie, so der Kardinal.

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