Gewaltvorwürfe: Bischof Fischer entschuldigt sich

PK DI�ZESE FELDKIRCH STELLUNGNAHME ZUR AKTUELLEN SITUATION: ELMAR FISCHER
PK DI�ZESE FELDKIRCH STELLUNGNAHME ZUR AKTUELLEN SITUATION: ELMAR FISCHER(c) APA/DIETMAR STIPLOVSEK (Dietmar Stiplovsek)
  • Drucken

Die Untersuchung gegen den Vorarlberger Bischof Fischer sieht vier Fälle körperlicher Gewalt als erwiesen. In der Erinnerung des Bischofs "stellen sich die Dinge anders dar". Dennoch entschuldigt er sich.

BREGENZ (red.). Die gegen den Vorarlberger Bischof Elmar Fischer erhobenen Vorwürfe körperlicher Übergriffe und der Anwendung körperlicher Gewalt in den Sechziger- und Siebzigerjahren sind erwiesen: Dies ist der Kern des Untersuchungsberichts des Psychiaters Hartmann Hinterhuber, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Wörtlich heißt es in dem Bericht: „Alle vier Anschuldigungen sind glaubhaft. Die tätlichen Übergriffe sind in einem emotionalen Kontext zu betrachten, wenngleich dies die Übergriffe weder rechtfertigt noch entschuldigt.“ Dies scheine jedoch wichtig, da die Übergriffe nicht als Ausdruck einer lustvollen Ausübung eines Machtverhältnisses zu interpretieren seien.

Bischof Fischer reagierte in einer schriftlichen Erklärung so: „In meiner Erinnerung stellen sich die Dinge im Konkreten anders dar. Ich will aber auch der Erinnerung der Betroffenen Vertrauen entgegenbringen. Entsprechend habe ich sie in einem persönlichen Brief um Entschuldigung gebeten, wenn sie damals etwas als verletzend empfunden haben.“ Gewalt an Kindern oder Jugendlichen sei nie gerechtfertigt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 2. 6. 2010)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Bischof Walter Mixa
Religion

Missbrauchsvorwürfe: Bischof Mixa ins Frauenkloster

Der zurückgetretene Bischof von Augsburg wird seinen Ruhestand bei den Franziskanerinnen verbringen, allerdings ohne seelsorgerische Aufgaben. Indes wurden die Ermittlungen gegen Erzbischof Zollitsch eingestellt.
Papst Benedikt XVI
Religion

USA: Papst laisierte Priester wegen Kindesmissbrauchs

Der Geistliche aus dem US-Staat Ohio hat in den 70er Jahren einen Teenager missbraucht und dies nach entsprechenden Vorwürfen gestanden. Die Taten sind mittlerweile verjährt.
Wien

Missbrauch: Ruf nach Volksbegehren

Opferplattform pocht weiter auf neue Kommission, da die Politik bisher noch keine unabhängige staatliche Kommission zur Aufarbeitung der gegen kirchliche Einrichtungen erhobenen Missbrauchsvorwürfe eingerichtet hat.
Österreich

Missbrauch: Gewaltvorwürfe in weltlichen Heimen

Körperliche und sexuelle Gewalt: Anzeigen bei Staatsanwaltschaft geplant. Man müsse damit rechnen, dass die Zahl der Fälle in den kommenden Monaten rasch ansteigt: "Es handelt sich ja nicht um Einzelfälle."
Missbrauch Verfahren sechs Bundeslaendern
Religion

Missbrauch: Verfahren in sechs Bundesländern

lediglich an Staatsanwaltschaften im Burgenland, in Niederösterreich und in Kärnten laufen aktuell keine Verfahren wegen Missbrauchsvorwürfen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.