Pakistan: Minister für religiöse Minderheiten erschossen

Pakistan: Minister für religiöse Minderheiten erschossen
Pakistan: Minister für religiöse Minderheiten erschossen(c) AP (Anjum Naveed)
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Der christliche Politiker Shahbaz Bhatti ist ermordet worden. Er hatte sich für eine Änderung des umstrittenen Blasphemie-Gesetzes eingesetzt und dafür Morddrohungen aus islamistischen Kreisen erhalten.

In Pakistan ist der Minister für religiöse Minderheiten, der Christ Shahbaz Bhatti, einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Unbekannte eröffneten nach Krankenhausangaben am Mittwoch in der Hauptstadt Islamabad das Feuer auf den Politiker der Pakistanischen Volkspartei (PPP) von Staatspräsident Asif Ali Zardari. Er war bereits tot, als er in das Krankenhaus eingeliefert wurde.

Der 45-jährige Bhatti war für eine Änderung des umstrittenen Blasphemie-Gesetzes eingetreten. Dafür erhielt er nach eigenen Angaben wiederholt Morddrohungen aus islamistischen Kreisen. Er sei aber bereit, notfalls für seine Haltung zu sterben, sagte Bhatti noch im vergangenen Monat in einem Interview.

Das Blasphemie-Gesetz sieht für "Gotteslästerung" und Beleidigung des Islam die Todesstrafe vor. Es wird oft als Vorwand für Gewaltakte gegen religiöse Minderheiten missbrauch.

Anfang Jänner war der Gouverneur der wichtigsten pakistanischen Provinz Punjab, Salman Taseer, ermordet worden. Taseer hatte sich für eine wegen "Gotteslästerung" zum Tode verurteilte Christin eingesetzt. Zahlreiche islamistische Politiker und Geistliche drückten anschließend ihre Sympathie und Unterstützung für den mutmaßlichen Mörder aus, einen der Leibwächter des Gouverneurs.

(Ag.)

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