Schweiz und Kanada geben Novartis-Impfstoffe wieder frei

Der Novartis-Standort in Nyon.
Der Novartis-Standort in Nyon.(c) EPA
  • Drucken

Die gefunden Klumpen seien kein Problem, sagen die jeweiligen Behörden. In Österreich bleiben die Impfstoffe Sandovac und Fluad noch in den Lagern.

Die Schweizer Behörde Swissmedic und auch die kanadischen Gesundheitsbehörden haben den Auslieferungs- und Anwendungsstopp für die Grippe-Impfstoffe von Novartis aufgehoben. Das Schweizer Heilmittelinstut begründet seine Entscheidung in einer Aussendung damit, weil Novartis die Qualität der Chargen dokumentieren konnte. Die Schweizer Behörde hatte am 24. Oktober einen vorsorglichen Auslieferungs- und Anwendungsstopp für die Grippe-Impfstoffe Agrippal und Fluad angeordnet, weil die italienischen Gesundheitsbehörden mögliche Verunreinigungen in Impfstoffen gemeldet hatten. In Österreich steht eine Freigabe noch aus.

"Die Unterlagen, die Swissmedic von Novartis inzwischen erhalten hat, belegen, dass es sich bei den teilweise sichtbaren weißen Partikeln nicht um externe Verunreinigungen handelt, sondern um Aggregate (kleine Verklumpungen) von normalen Eiweißbestandteilen des Impfstoffs. Solche Aggregate können bei der Herstellung des Impfstoffs entstehen, lösen sich bei korrekter Anwendung der Spritze, (leichtes Schütteln vor der Injektion), jedoch auf", hieß es seitens der Behörde.

"Wer sich impfen lässt, muss also nicht mit außerordentlichen Nebenwirkungen rechnen", begründete Swissmedic die Aufhebung des Auslieferungsstopps.

In Österreich "Stopp" noch aufrecht

Von den österreichischen Behörden ist derzeit noch kein ähnliches Signal gekommen. Novartis hat hierzulande ebenfalls einen Auslieferungsstopp für "Sandovac" und "Fluad" verhängt, der dann vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) bestätigt worden ist. Die Auslieferung werde erst dann wieder aufgenommen, wenn auch das heimische BASG die Unbedenklichkeit bestätigt, so eine Novartis-Sprecherin gegenüber DiePresse.com. Beim BASG betont man aber, dass der Stopp eine reine Vorsichtsmaßnahme sei. "Hinweise auf eine Gefährudung für den Patienten liegen derzeit nicht vor", steht auf dessen Homepage.

(APA/sda/klepa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Archivbild
Österreich

Apothekerkammer: Influenza-Impfstoff knapp

Jedoch bestehe kein Grund für Besorgnis. Die "gesperrten" Novartis-Impfstoffe könnten bald wieder freigegeben werden.
Auslieferung von Grippe-Impfstoff gestoppt
Wien

Auslieferung von Grippe-Impfstoff gestoppt

Bei der Anwendung in Italien traten offenbar sichtbare Partikelbildungen auf. Laut dem Unternehmen gab es bisher keine vermehrten Meldungen über Nebenwirkungen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.