Kinderlähmung in Syrien ausgebrochen

Ein Mädchen im Jemen wird gegen Polio geimpft
Ein Mädchen im Jemen wird gegen Polio geimpft EPA
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Lange war es befürchtet worden, nun hat es die Weltgesundheitsorganisation bestätigt: In dem Bürgerkriegsland grassiert die Polio.

Syrien zählte einmal zu den modernsten und fortschrittlichsten Ländern der arabischen Welt. Nun hat der seit zweieinhalb Jahren andauernde Bürgerkrieg eine gefährliche Seuche in das Land zurückgebracht: Die Kinderlähmung. Die WHO bestätigte am Dienstag den Ausbruch der Krankheit, es gebe mindestens zehn bestätigte Fälle, weitere zwölf Verdachtsfälle würden noch untersucht.

Vor dem Bürgerkrieg waren rund 95 Prozent der syrischen Kinder geimpft, berichtete die BBC. Wegen der Wirren und Kampfhandlungen schätz die UNO aber, dass derzeit etwa eine halbe Millionen Kinder die schützende Immunisierung nicht erhalten haben. Alleine in der Provinz Deir ez-Zor gebe es 100.000 Kinder unter fünf Jahren, die der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt seien. Die Kämpfe in dieser Region sind besonders erbittert.

Flüchtlingsströme begünstigen Ausbreitung

Die Kinderlähmung wird vor allem durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen. Es gibt keine Therapie, allerdings mehrere hoch wirksame Impfstoffe.

Die Ausbreitung der Krankheit wird durch die großen Flüchtlingsströme in Syrien begünstigt: "Mit den Bevölkerungsbewegungen kann die Krankheit in andere Gebiete reisen", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den WHO-Sprecher Oliver Rosenbauer.

(APA/Red.)

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