Venedig verbietet große Schiffe vor dem Markusplatz

Archivbild: Ankunft eines kreuzfahrtschiffes in Venedig
Archivbild: Ankunft eines kreuzfahrtschiffes in VenedigREUTERS
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Ein alternativer Wasserweg soll in 18 Monaten gebaut werden. Ein Verbot aus dem Vorjahr war von einem Verwaltungsgericht in Venedig gekippt worden.

Schiffe von über 40.000 Tonnen werden nicht mehr vor dem Markus-Platz und dem Giudecca-Kanal in Venedig fahren dürfen. Der Canale Contorta, der nicht direkt am Stadtzentrum vorbei führt, soll für die schwimmenden Hochhäuser in 18 Monaten schiffbar gemacht werden, kündigte der Präsident der Region Veneto, Luca Zaia, am Freitag an.

Der Beschluss wurde von einem Regierungskomitee zum Schutz Venedigs und seiner Lagune ergriffen. In 90 Tagen soll eine Studie über die Umweltbelastung des neuen Kanals redigiert werden. "Wir haben einen wichtigen Schritt zur Rettung einer Stadt, die ein Welterbe ist und um die uns die ganze Welt beneidet", kommentierte der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi.

Verbot vom Vorjahr gekippt

Schon im vergangen Jahr hatte die Regierung in Rom beschlossen, Schiffen ab 40.000 Tonnen das Befahren des San Marco- und Giudecca-Kanals zu verbieten. Ein Verwaltungsgericht in Venedig hatte jedoch im vergangenen März diesen Beschluss für rechtswidrig erklärt. Die Regierung hätte den Schiffen Alternativrouten zur Verfügung stellen müssen, befand das Gericht. Mit dem Beschluss, jetzt den Canale Contorta befahrbar zu machen, will die Regierung jetzt zurück zu seinem ursprünglichen Vorhaben.

Die Bürgerinitiative "No Grandi Navi" (Keine großen Schiffe) kämpft seit Jahren für eine Reduktion des Schiffsverkehrs und argumentiert mit dem Wellengang, der die Fundamente der Palazzi beschädigt. Außerdem bringe der Kreuzfahrttourismus nur geringe Einnahmen, da die Reisenden nicht in der Stadt nächtigen.

(APA)

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