Pizza finita? Italienischer Ort verbietet wegen Smog Holzöfen

Symbolbild Pizza
Symbolbild Pizza(c) Bloomberg (Daniel Acker)
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In einem Ort nahe Neapel soll ein Verbot von Holzöfen gegen die extreme Feinstaubbelastung helfen. Pizzabäcker und Bewohner protestieren gegen die neue Verordnung.

Der Bürgermeister der Gemeinde San Vitaliano in der Nähe von Neapel sieht Holzöfen als eine Ursache der Feinstaubbelastung. Er forderte deshalb, ein dreimonatiges Verbot für Holzofen-Pizza. In einer Verordnung werden Polizeikontrollen und bei Nichteinhaltung Strafen bis zu etwa 1000 Euro angekündigt, schreibt die "Süddeutsche Zeitung".

Pizzabäcker und Bewohner wollen sich ihre Holzofen-Pizza allerdings nicht verbieten lassen und protestieren gegen das Verbot. "Wir können nicht der Grund für die schlechte Luft sein", sagte ein Pizzabäcker gegenüber der italienischen Zeitung Corriere della Sera. "In Neapel gibt es viel mehr Pizzerien als hier. Es ist offensichtlich, dass der wahre Grund für die hohe Schadstoffbelastung vertuscht wird".

Mehrere italienische Städte unternehmen derzeit Maßnahmen gegen den zunehmenden Smog. Mailand etwa setzt ein zeitlich begrenztes Fahrverbot für Privatautos durch und führt ein günstiges Anti-Smog-Ticket für öffentliche Verkehrsmittel ein. Auch in Rom gibt es eine ähnliche, "Ecobit" genannte Fahrkarte.

Seit Wochen extreme Feinstaubbelastung

In Italien ist die Luftverschmutzung seit Wochen extrem hoch. Die hohe Feinstaubkonzentration ist unter anderem auf das ungewöhnlich warme und sonnige Wetter und auf den ausbleibenden Regen zurückzuführen. Der Norden Italiens leidet am stärksten unter der Smogbelastung. In einigen Gegenden im Nordwesten hat es schon seit mehr als zwei Monaten nicht mehr geregnet.

Umweltminister Gian Luca Galletti will sich am Mittwoch mit Bürgermeistern der Metropolen und Präsidenten der Regionen treffen, um weitere Maßnahmen zu diskutieren. 35 Millionen Euro stellt die Regierung zur Förderung umweltfreundlicher Fahrzeuge zur Verfügung.

(Bloomberg/APA/Red.)

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