"Arctic Sea": Sprechverbot für die Besatzung

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FILE AT SEA ARCTIC SEA SHIP(c) EPA (Sovfracht/handout)
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Die russischen Seeleute mussten sich offenbar schriftlich verpflichten, über die Ereignisse an Bord der "Arctic Sea" zu schweigen. Die angebliche Entführung des Frachters gibt weiter Rätsel auf.

Die Besatzung des in der Ostsee vor sechs Wochen vermutlich gekaperten Frachtschiffes "Arctic Sea" hat von den russischen Behörden ein Sprechverbot aufgebrummt bekommen. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals "life.ru" mussten sich die Männer schriftlich verpflichten, an der Öffentlichkeit über die Ereignisse an Bord des Schiffes zu schweigen. Bei Zuwiderhandeln drohen den Seeleuten Geld- oder Freiheitsstrafen.

Wie viele der ursprünglich 15 Mann Besatzung des mythenumsponnenen Schiffs mittlerweile zu ihren Familien in der nordwestrussischen Stadt Archangelsk zurückgekehrt sind, ist derzeit unklar. Russische Medien berichteten am Montag von zwischen acht und elf Heimkehrern.

Zahlreiche Fragezeichen und Theorien

Rund um die angebliche Kaperung und das anschließende Verschwinden des für eine finnische Firma unter maltesischer Flagge fahrenden Frachters gibt es zahlreiche Fragezeichen und Theorien. Unter anderem wurde spekuliert, die "Arctic Sea" könnte geschmuggelte Drogen oder sogar Atomwaffen mit sich geführt haben.

Acht aus dem Baltikum stammende Männer stehen offiziell unter dem Verdacht, das Schiff entführt zu haben. Unklar ist, ob Teile der Besatzung in die mögliche Entführung des Schiffes involviert sind. Die Arctic Sea" wurde vor zwei Wochen von einem russischen Kriegsschiff aufgebracht und soll bis 10. September in den Schwarzmeerhafen Noworossijsk geleitet werden.

Behörden aus 20 Staaten ermitteln

In die Ermittlungen zu dem Fall sind nach finnischen Angaben Geheimdienste, Polizei sowie Zoll- und Justizbehörden aus über 20 Staaten eingebunden. Der Vorfall soll am Dienstag bei einem Treffen zwischen Finnlands Ministerpräsident Matti Vanhanen und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Warschau zur Sprache kommen.

(Ag.)

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