Australien: 80 Vermisste und zehn Tote nach Springflut

A man holds up a shirt on the roof of a house in Toowoomba
A man holds up a shirt on the roof of a house in Toowoomba(c) REUTERS (Reuters Tv)
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In Queensland hat eine meterhohe Flutwelle eine Stadt verwüstet. Nun zittert die Millionenstadt Brisbane vor den anrückenden Wassermassen.

Die Lage im australischen Hochwassergebiet wird immer dramatischer. Nach einer Springflut in der Kleinstadt Toowoomba suchten Rettungskräfte nach fast 80 Vermissten, die Zahl der Todesopfer ist auf zehn gestiegen. Nun wappnet sich auch die Millionenstadt Brisbane für die anrückenden Wassermassen.

"Die Menschen in Queensland sind in einer schrecklichen Lage und weitere Überschwemmungen werden kommen", sagte die australische Ministerpräsidentin Julia Gillard im australischen Fernsehen. Sie sei schockiert über die Springflut in Toowoomba. Die Ministerpräsidentin des Staates Queensland, Anna Bligh, sagte, unter den zehn Todesopfern dort seien mindestens vier Kinder. Die Rettungskräfte befürchteten das Schlimmste für mindestens 18 der Vermissten.

Meterhohe Flutwelle reißt alles nieder

In Toowoomba hatte eine meterhohe Flutwelle am Montag Autos mitgerissen und ganze Häuser aus den Fundamenten gehoben. Polizeichef Bob Atkinson sprach von einem "Tsunami an Land". Gewitter und neue Regenfälle behinderten die Rettungsarbeiten. Das Wasser floss weiter durch das Lockyer-Tal, tausende Menschen mussten aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen. Der kleine Ort Forest Hill mit 300 Einwohnern wurde vollständig geräumt.

Der Bürgermeister von Brisbane, Campbell Newman, sagte, man rechne damit, dass in den kommenden Tagen wohl tausende Häuser in mehreren Stadtteilen unter Wasser stehen werden. Betroffen wären dann etwa 15.000 Menschen. Der Scheitelpunkt der Flut wurde in der Hauptstadt des Staates Queensland für Donnerstag erwartet. Die Stadt mit zwei Millionen Einwohnern wird eigentlich von einem Damm geschützt, der nach einem Hochwasser 1974 gebaut wurde. Allerdings war das Reservoir bereits voll, sodass den Behörden keine andere Wahl blieb, als Wasser abzulassen, wie Newman erklärte.

Flut erreicht Nachbarstaat

Das Hochwasser erreichte am Dienstag auch den Staat New South Wales, der an Queensland grenzt. Mehrere Ortschaften im Norden des Staates waren auf dem Landweg nicht mehr zu erreichen. Betroffen waren hier rund 4500 Menschen. Die Lage war allerdings nicht so schlimm wie in Queensland.

Für die Region wurden erneut heftiger Regen und Gewitter vorausgesagt. Meteorologen warnten daher vor weiteren Springfluten.

(Ag.)

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