Unwetter: Rasche Hilfe von Regierung zugesichert

++ HANDOUT ++ NIEDEROeSTERREICH: UNWETTER - LASTWAGEN VON BRUeCKE IN DIE THAYA GESTUeRZT
++ HANDOUT ++ NIEDEROeSTERREICH: UNWETTER - LASTWAGEN VON BRUeCKE IN DIE THAYA GESTUeRZTAPA/STEFAN MAYER
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Die Regierung hat nach den schweren Unwettern rasche Hilfe angekündigt, die Bereitstellung von Mitteln aus dem Katastrophenfond werde geprüft. Die Feuerwehren bereiten sich währendessen für die nächsten Einsätze vor.

Blitze, Donner und heftige Regenfälle: Am Dienstag kam es in weiten Teilen Österreichs zu starken Unwettern mit schweren Schäden und einem Todesopfer. Angesichts der Verwüstungen haben Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) am Mittwoch rasche Hilfe für Betroffene angekündigt. Die Bereitstellung von Mitteln aus dem Katastrophenfonds werde geprüft, hieß es aus dem Kanzleramt.

Nach den anlaufenden Aufräumarbeiten sollen zügig die entstandenen Schäden erhoben werden. Man sei mit den zuständigen Stellen der Länder in Kontakt, um Hilfsmaßnahmen unbürokratisch in die Wege zu leiten. Dank gelte den Einsatzkräften und freiwilligen Helfern.

Erneute Unwetter erwartet

Während am heutigen Mittwoch noch das große Aufräumen im Gange ist, rüsten sich die Feuerwehren bereits für die nächsten Einsätze. Denn auch am heutigen Mittwoch bleibt die Wetterlage instabil: Im Laufe des Nachmittags werden stellenweise wieder starke Regenfälle erwartet. "Heute müssen wir noch durch einen weiteren Unwettertag", bestätigt Konstantin Brandes, Meterologe beim Wetterdienst Ubimet. Wieder seien die selben Orte, vor allem der Osten Österreichs und die Steiermark, betroffen.

Dann soll aber Ruhe einkehren - zumindest für zwei Tage. Am Donnerstag und Freitag seien keine derart starken Regenfälle mehr zu erwarten, sagt Brandes. Zum Wochenende zieht jedoch die nächste Schlechtwetterfront auf: Im Ostern Österreichs kommt es voraussichtlich wieder zu Gewittern. "Aber nicht zu ganz so heftigen Unwettern wie am Dienstag", sagt Brandes.

(c) David Freudenthaler

Grundsätzlich sei die Regenmenge für einen Sommer nichts Außergewöhnliches, für gewisse Orte seien die heftigen Niederschläge aber sehr wohl ungewöhnlich, sagt der Meteorologe. Punktuell sind sie teils heftig angestiegen. Die Unwetter in Niederösterreich haben am Dienstag im Bezirk Neunkirchen einen Rekordregen gebracht. In drei Stunden fiel dort fast die gesamte Monatsmenge an Niederschlägen.Am Dienstag kam es vor allem im Osten und Südosten Österreichs zu einer außergewöhnlichen Gewitterlage. Besonders betroffen waren das südliche Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark. So gab es nach Angaben des Wetterdienstes Ubimet in Summe 128.628 Blitzentladungen, Spitzenreiter war wie so oft die Steiermark. In Graz wurden orkanartige Böen von 112 km/h gemessen, ein Mensch kam hier ums Leben.

Am meisten Blitze in Mariazell

In Summe wurden landesweit 128.628 Blitze detektiert, davon 60.116 in der Steiermark, 26.958 in Niederösterreich und 14.860 in Oberösterreich. Blitzreichste Gemeinde war Mariazell in der Steiermark mit 2149 Blitzen, gefolgt vom niederösterreichischen Schwarzau im Gebirge mit 1955 Blitzen. „Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 253.000 Ampere wurde in der Gemeinde Gerlos in Tiroler Bezirk Schwaz registriert,“ sagt der Ubimet-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.

Neben vollgelaufenen Kellern, kleinräumigen Überschwemmungen und Vermurungen wurden in Lieboch bei Graz sowie in Bad Mitterndorf auch zwei schwach ausgeprägte Tornados beobachtet. Schäden haben diese aber nicht verursacht. Die Gewitter richteten hingegen laut Hagelversicherung landwirtschaftliche Schäden von rund 1,7 Millionen Euro an.

Schwimmendes Auto im Einfamilienhaus

Bezirke wie Neunkirchen in Niederösterreich oder auch Teile des Burgenlandes waren von den Unwettern am Dienstag stark betroffen. Auch in Rudersdorf im Bezirk Jennersdorf (Burgenland) fielen die Unwetter besonders heftig aus, hier steht ebenfalls der nächste starke Regen knapp bevor. Die Feuerwehr rüstet auf: "Wir haben 150 Sandsäcke hergerichtet", schildert Kommandant Patrick Kainz. Die Unwettereinsätze hätten für die Feuerwehr einige unliebsame Überraschungen parat gehabt: "In einem Einfamilienhaus ist ein Pkw bis zur Decke aufgeschwommen."

(Red./APA)

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