"Allahu akbar": 21-Jähriger fuhr mit Auto auf Passanten zu

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THEMENBILD: FOTOTERMIN POLIZEIAUSBILDUNG / EINSATZTRAINING / POLIZEIAUTOAPA/BARBARA GINDL
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In Wien-Favoriten soll ein Mann versucht haben, auf einem Zebrastreifen einen Passanten zu überfahren. Ein islamistisches Motiv kann laut Polizei nicht ausgeschlossen werden.

Ausgerechnet am letzten Tag des Prozesses gegen Alen R. in Graz ereignete sich in Wien, im zehnten Gemeindebezirk, ein Vorfall, der frappant an jenen in Graz erinnerte – wenn auch nicht von der Dimension her: Ein 21-jähriger Wiener mit türkischen Wurzeln soll am Donnerstagvormittag in Wien-Favoriten versucht haben, zumindest einen Mann mit seinem Pkw zu überfahren. Das bestätigte Thomas Keiblinger, der Sprecher der Wiener Polizei, der „Presse“ am späten Donnerstagnachmittag.

Parallelen zu Geschehnissen in Graz

Der Wiener Amokfahrer hatte den Fußgänger ganz gezielt anvisiert – auch eine Parallele zu den Geschehnissen in Graz im Vorjahr. Der Passant war gerade dabei, einen Zebrastreifen zu überqueren. Er konnte sich jedoch mit einem Sprung zur Seite retten. Der Fußgänger blieb unverletzt und kam mit dem Schrecken davon.
Laut Zeugen hat der türkischstämmige Lenker des Autos mehrmals die Worte „Allahu akbar“ (Allah ist groß) aus dem Fahrzeug geschrien. Auch während der am Quellenplatz erfolgten Festnahme durch Beamte der Wega wiederholte der Mann diese Worte. Auch das bestätigte die Wiener Polizei. Laut „Kronen Zeitung“ soll der 21-Jährige Austro-Türke einen Koran auf der Rückbank seines Autos liegen gehabt haben.

Verfassungsschutz ermittelt nun

Das Landesamt für Verfassungsschutz hat nun die Ermittlungen aufgenommen. Ein religiöses oder ein politisches Motiv für die Fahrt könnte gegeben gewesen sein. Zumindest konnte ein solches Motiv laut Polizei vorerst nicht ausgeschlossen werden. Ebenso wurden noch Zeugen vernommen, da möglicherweise auch noch weitere Menschen von dem 21-Jährigen attackiert worden sein konnten. (m. s./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.09.2016)

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