Häupls Mini-Rochade: Czernohorszky neuer Stadtrat

Jürgen Czernohorszky bei einem ''Presse''-Interview im Dezember 2015
Jürgen Czernohorszky bei einem ''Presse''-Interview im Dezember 2015Die Presse
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Die wegen des Kindergarten-Skandals umstrittene Bildungsstadträtin Sandra Frauenberger wechselt in das frei gewordene Gesundheitsressort. Wiens Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky übernimmt das Bildungsressort. Die Anzahl der Frauen im Stadtsenat verringert sich dadurch.

Der Umbau des Wiener SPÖ-Teams ist beschlossene Sache. Der erweiterte Vorstand hat das schon im Vorfeld durchgesickerte Personalpaket beschlossen, verkündete Parteichef Michael Häupl Freitagnachmittag in einer Pressekonferenz. Das heißt: Sandra Frauenberger wird Gesundheitsstadträtin statt der zurückgetretenen Sonja Wehsely, Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky übernimmt von Frauenberger das Bildungsressort.

Als Signal an die Flächenbezirke übernimmt der Simmeringer Gewerkschafter Heinrich Himmer das Amt des Wiener Stadtschulratspräsidenten. Häupl versicherte, dass sein Vorschlag einstimmig bei einer Enthaltung angenommen wurde. Das Gremium hatte vorher mehr als drei Stunden debattiert.

Top-Favoritin sagte ab

Der Grund dafür dürfte sein: Die Top-Favoritin für die Wehsely-Nachfolge, Ingrid Reischl, hat Häupl einen Korb gegeben. Die Chefin der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) habe das Angebot abgelehnt, weil sie sich das Gesundheitsressort in diesem Zustand nicht antun wolle, war am Freitagmorgen in WGKK-Kreisen zu hören. Sie war de facto die letzte Kandidatin, die Häupl als neues, frisches Gesicht im Gesundheitsressort präsentieren hätte können – nachdem der Bürgermeister ursprünglich geplant haben soll, nur die Wehsely-Nachfolge zu regeln. Mit der Absage von Reischl soll es keine Alternative zu Frauenberger gegeben haben – weil auch Häupls ursprünglicher Favorit, Peter Hacker, sich gegen die Ernennung zum Gesundheitsstadtrat gewehrt hatte.

Mit dem Wechsel von Frauenberger muss Häupl naturgemäß ihre Nachfolge regeln. Das nutze der Bürgermeister, um (wie es in eingeweihten Kreisen heißt) „mit dem 39-jährigen Czernohorszky ein Signal der Erneuerung zu setzen.“ Czernohorszky genießt in weiten Teilen der Partei Anerkennung.

(c) APA

(stu/red.)

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