Minigolf im Museumsquartier

Vor dem Museumsquartier entsteht hinter einem hohen Zaun ein Minigolfplatz.
Vor dem Museumsquartier entsteht hinter einem hohen Zaun ein Minigolfplatz. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ab April wird vor dem MQ Minigolf gespielt, heute werden die neuen Hofmöbel präsentiert. Und im Prater sperren die Attraktionen auf. Kurz: Es ist Frühling in Wien.

Wien. „Was wird das denn?“, steht in großen Buchstaben auf einem Zaun, der schon seit einiger Zeit ein Areal auf dem Rasen vor dem Museumsquartier abgrenzt. Dahinter wird seit Wochen – gut vor den Blicken der Passanten geschützt – gewerkt.

Von einem Dach eines Hauses konnte „Die Presse“ aber schon einen Blick darauf werfen: Das, woran hier gebaut wird, ist ein künstlerisch gestalteter Minigolfplatz. Und der, so hört man, soll auch längerfristig bestehen. Die Anlage soll den Namen „MQ Amore“ tragen und zeitgenössische Kultur aktiv erlebbar machen – so das knappe Statement aus der Pressestelle des Museumsquartiers, die das Projekt eigentlich erst im April präsentieren wollte.

Zunächst einmal werden aber Mittwoch im Museumsquartier die MQ-Hofmöbel (früher Enzis und Enzos genannt) herausgeräumt – und somit offiziell der Frühling eingeläutet. Die Sitzmöbel sind dieses Jahr in Twinnigrün gehalten. Wer noch auf der Suche nach Pflanzen für den Balkon ist, kann sie im Pop-up-Gardening-Store am MQ-Vorplatz erwerben, der dort bis 14. Mai stationiert ist. Wenn das MQ seine Sitz- und Liegemöbel in den Höfen platziert, ist das eines jener Rituale, mit denen die Stadt offiziell und unübersehbar in den Frühlingsmodus wechselt. So wie auch die alljährliche Eröffnung der Schanigartensaison (siehe unten) durch den Bürgermeister.

Aber auch der Prater hat seinen symbolischen Frühlingsbeginn: Wenn das Schweizerhaus nach der Winterpause wieder aufsperrt nämlich. (Dass mancher Prater-Unternehmer das ganze Jahr über geöffnet hat, tut da nichts zur Sache.) Das Schweizerhaus ist seit der Vorwoche wieder offen, der Frühling ist also auch im Prater offiziell da – wenn auch die neuen Attraktionen noch nicht ganz fertig sind.

c) Prater Aktiv

Aber bald. Ende nächster Woche soll es so weit sein. Da wird der neue „Wiener Freifallturm“, der nach dem Praterturm (dem Kettenkarussell in luftiger Höhe) die nunmehr zweithöchste Konstruktion des Vergnügungsparks ist, in Betrieb gehen. Mitfahren sollten nur Menschen ohne Höhenangst und mit viel Mut: Zunächst geht es – recht gemütlich – 80 Meter in die Höhe, oben dreht sich, ebenfalls noch moderat, das Gefährt im Kreis und bietet so einen Rundumblick auf die Stadt. Dann aber, ganz ohne Vorwarnung, geht es im freien Fall wieder nach unten.

Zombies statt Ponys

Nichts für schwache Nerven also – auch die beiden weiteren Neuzugänge, die Ende März eröffnen sollen, sind eher nur etwas für adrenalinaffine Praterbesucher. Gegenüber vom Schweizerhaus, dort, wo das aus Tierschutzgründen schwer umstrittene Pony-Karussell fast 130 Jahre lang im Einsatz war, entsteht „Das Labor“ – eine Art Indoor-Gruselkabinett, in dem Besucher zu Fuß unterwegs sind und sich vor im Labor gezüchteten Zombies in Acht nehmen sollen.

Wie im Vorjahr zum 250-Jahr-Jubiläum hat man auch heuer wieder eine Achterbahn als temporäre Attraktion gemietet, die ab heute, Mittwoch, aufgebaut wird: „Höllenblitz“ heißt diese Indoor-Achterbahn, die mit 820 Metern Schienenlänge, 50 Metern Breite und einer Höhe von 32 Metern eine der größten transportablen Achterbahnen der Welt ist. Auch sie hat ein Motto, Bergwelten nämlich, man wird im Höllenblitz durch eine zwischen hell und dunkel wechselnde Themenwelt rasen. Ende August wird die Achterbahn ab- und auf dem Münchner Oktoberfest aufgebaut.

Und sonst? Feiern im Prater heuer gleich zwei Institutionen runde Jubiläen: Das Riesenrad, im Vorjahr mit neuen Waggons (nach Originalplänen aus 1896/97 nachgebaut) ausgestattet, wird im Juni 120 Jahre alt. Und die Luftburg – die Hüpfburgenwelt für Kinder samt riesigem Lokal – feiert ihren 40. Geburtstag.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2017)

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