Heumarkt: Disput zwischen Stadt und Denkmalbeirat

Eien Visualisierung des geplanten Projekts
Eien Visualisierung des geplanten ProjektsNightnurse
  • Drucken

Planungsstadträtin Vassilakou wirft dem Unesco-Denkmalbeirat Icomos vor, falsche Informationen über angeblich weitere geplante Hochhäuser zu übermitteln.

Der Zwist um den Turmbau am Wiener Heumarkt ist um eine Facette reicher: Die Wiener Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hat einen Brief an die Unesco nach Paris geschickt, in dem sie sich über deren Denkmalbeirat Icomos beschwert. Laut "Standard" wirft sie dem Gremium "bewusste Fehlinformationen" vor. Icomos-Austria wies dies gegenüber der Austria Presseagentur am Freitag zurück.

Laut dem Zeitungsbericht hat die Wiener Planungsstadträtin beklagt, dass Icomos die UN-Organisation falsch informiert hat - nämlich dahin gehend, dass der geplante 66 Meter hohe Wohnhausturm am Heumarkt nur der erste Schritt sei. Mindestens sechs weitere Hochhaus-Standorte seien entlang der Ringstraße noch möglich, lautete die Warnung.

Keine weiteren Hochhäuser geplant

Vassilakou soll in dem Schreiben nun versichert haben: "Wahr ist vielmehr, dass in der gesamten Inneren Stadt der Bebauungsplan, der die rechtliche Grundlage für Bauführungen darstellt, ausschließlich die Bauklassen eins bis fünf (maximale Gebäudehöhe 26 Meter) vorsieht." Es seien keine weiteren Hochhäuser geplant.

Wilfried Lipp, der heimische Icomos-Präsident, zeigte sich am Freitag gelassen. Es handle sich um eine "strategische" Aussage in der laufenden Diskussion rund um die drohende Aberkennung des Welterbeprädikats. Man werde sich die von Vassilakou ins Treffen geführten Argumente ansehen und gegebenenfalls reagieren.

"Wir werden das seriös und nüchtern abhandeln", versprach er. Gleichzeitig hielt er seine Warnung aufrecht: "Es gibt keinen Ausschlussbereich für Hochhäuser in der Welterbezone." Es sei durchaus denkbar, dass die Stadt den Bau weiterer Türme ermögliche, zeigte er sich überzeugt.

>> Berich des "Standard"

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Visualisierung des neuen Heumarktareals.
Wien

Fast fix: Wien verliert Welterbe

Die Unesco hat Wien am Donnerstag vor allem wegen des umstrittenen Baus eines Hochhauses am Heumarkt auf die Rote Liste gesetzt. Die Aberkennung droht 2018.
Visualisierung des Hochhaus-Projekts am Heumarkt
Wien

Weltkulturerbe: Unesco setzt Wien auf Rote Liste

Das umstrittene Hochhausprojekt am Heumarkt ist ausschlaggebend für die Entscheidung. Wiens historisches Zentrum verliere "außergewöhnlichen, universellen Wert". Das Komitee setzt Wien eine Frist bis Februar 2018.
Eine Visualisierung des geplanten Projekts am Heumarkt (hinten)
Wien

Unesco berät über Wiens Weltkulturerbe

Dem historischen Zentrum Wiens droht die Aufnahme in Liste der bedrohten Kulturgüter. Anlass ist das umstrittene Bauprojekt am Heumarkt.
Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.
Wien

Unesco korrigiert Vassilakou

Weltkulturerbe: Wien kommt auf die Rote Liste.
Maria Vassilakou geht gestärkt aus dem Heumarkt-Streit hervor – obwohl sie sich gegen Teile ihrer Partei gestellt hat.
Wien

Heumarkt: Das Hochhaus, das Parteien spaltet

Für den Investor ist der Kampf nach der beschlossenen Flächenwidmung vorüber, in den Parteien gehen die Scharmützel weiter.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.