Wiens Versöhnungsangebot an Sigmund Freud

Sigmund Freud und Martha Freud
Sigmund Freud und Martha Freud(c) k. A. / Imagno / picturedesk.com (k. A.)
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Das Sigmund-Freud-Museum in der Berggasse wird umgebaut und erweitert und soll endlich Standards eines zeitgenössischen Museums erfüllen. Die Stadt sieht das als Schuldigkeit am Begründer der Psychoanalyse, den mit Wien eine Hassliebe verband.

Sigmund Freud und Wien, das war nie eine reine Liebesgeschichte. „Es ist ein Elend, hier zu leben“, schrieb er einst über den Wiener Missmut. Und dennoch war die Trennung von seiner Stadt am Ende schmerzhaft – auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. „Die Stadt Wien ist ihm viel schuldig“, wie es Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny beschreibt. Gerade weil hier der von Freud geprägte Begriff der Verdrängung zum Umgang mit dem Begründer der Psychoanalyse passt.

Die Fassade des Sigmund Freud Museums
Die Fassade des Sigmund Freud MuseumsAPA/HERBERT NEUBAUER

Einen Teil der Schuldigkeit, die man nun abarbeiten will, sieht Wien in der Erweiterung und Neuaufstellung des Sigmund-Freud-Museums. An der berühmten Adresse Berggasse 19 hatte Freud von 1891 bis 1938 seine Praxis und gemeinsam mit seiner Familie auch seine Wohnung. Und all die Räume, in denen er damals unterwegs war, sollen in den kommenden Jahren so umgestaltet werden, dass sie die Standards eines zeitgenössischen Museums erfüllen. Was derzeit nicht der Fall ist – jedes Jahr müssen einige Tausend Besucher abgewiesen werden oder ziehen von selbst wieder ab, wenn ihnen die Menschenschlange im Stiegenhaus zu lang wird. Das soll mit dem Umbau ein Ende haben.

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