Heute, Mittwoch, wird über das Projekt entschieden.
Wien. Der Wiener Eislaufverein hat bezüglich des umstrittenen Großbauprojekts am Wiener Heumarkt eine Einigung mit dem Bauwerber Wertinvest erzielt. Die Gespräche seien abgeschlossen, gab der Verein am Dienstag bekannt. Die Vereinbarung sieht vor, dass die sportlich nutzbare Freifläche fast 6000 Quadratmeter betragen wird. Die Nutzung als Eislaufareal während der Saison wird verbindlich festgeschrieben.
Das Mietrecht des Vereins ist im Grundbuch festgeschrieben und wird auf eine Dauer von 99 Jahren gewährt. Die bestehende Infrastruktur wird erneuert. Im Sommer darf die Wertinvest den Platz nutzen, wobei er für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Auch für Ersatz ist gesorgt: Für die Dauer des Umbaus, der für zwei Saisonen veranschlagt ist, wird ein Ersatzplatz am Wiener Schwarzenbergplatz errichtet. Auch hier trägt die Wertinvest die Kosten, betonte der Eislaufverein.
Gemeinderat fällt Beschluss
Der Vertrag tritt nur dann in Kraft, wenn die entsprechende Flächenwidmung rechtskräftig wird und sämtliche Genehmigungen vorliegen. Die Widmung für das Hochhausprojekt steht heute, Mittwoch, im Gemeinderatsausschuss auf dem Programm. Am 1. Juni soll diese dann im Gemeinderat fixiert werden.
Die Projektgegner hoffen weiter, dass dies nicht passiert. Sollte der Beschluss tatsächlich noch vor der im Sommer anstehenden Entscheidung über die Zukunft des Welterbeprädikats für die Wiener Innenstadt fallen, wäre dies eine Verhöhnung der UNESCO, warnte der Vorsitzender der IG Kultur, Gerhard Ruiss, am Dienstag. Architekt Otto Kapfinger appellierte an die Wiener Gemeinderäte, ihre Zustimmung zu verweigern. Es wird erwartet, dass Rot-Grün jedoch eine entsprechende Mehrheit zustande bringt. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.05.2017)