Islamprofessor zwischen den Fronten

Sollten sich die Vorwürfe rund um die der Kindergartenstudie bestätigen, wackelt Ednan Aslans Professur.
Sollten sich die Vorwürfe rund um die der Kindergartenstudie bestätigen, wackelt Ednan Aslans Professur.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Mit der Kindergartenstudie ist Ednan Aslan in die Kritik geraten. Annäherung an einen muslimischen Wissenschaftler, der die Lager spaltet.

Er wird in der Öffentlichkeit als einer jener wahrgenommen, die einen liberalen Islam verkörpern. Als einer, der so spricht, wie es sich viele von einem Muslim wünschen. Der mit der Autorität eines Universitätsprofessors ausgestattet Kritik am konservativen Islam formuliert. Doch zuletzt ist Ednan Aslan, der Leiter des Instituts für Islamische Studien an der Uni Wien, in die Kritik geraten. Weil der Verdacht besteht, dass Mitarbeiter von Integrationsminister Sebastian Kurz eine seiner Studien zu islamischen Kindergärten manipuliert haben. Und dass er das gebilligt – und im Nachhinein als seinen eigenen Willen verkauft hat.

Wer ist dieser Mann, über den zuletzt so viel gesprochen wurde? Nun, durch die christlich westliche Brille betrachtet ließe sich seine Biografie vielleicht mit der Saulus-Paulus-Geschichte vergleichen. Ein Mann, der sich von einem traditionellen Glaubensbild hin zu einer sehr westlichen Auslegung bewegte. Der als junger Mann unter anderem fasziniert war von der iranischen Revolution. Der dem Antiamerikanismus eines Ayatollah Khomeini zugetan war und den Islam vor allem politisch verstand. Ihm wird auch nachgesagt, Anhänger der Kaplan-Bewegung gewesen zu sein. Ein Vorwurf, den Aslan bestreitet – er habe mit dem selbst ernannten „Kalif von Köln“ nie etwas anfangen können.

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