Jenseits der Eden

2011 feierte man 100 Jahre Eden, wenn das Lokal diesen Namen auch erst seit 1919 trägt – davor hieß es noch City-Bar.
2011 feierte man 100 Jahre Eden, wenn das Lokal diesen Namen auch erst seit 1919 trägt – davor hieß es noch City-Bar.HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com
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Ein Biotop aus einer längst versunkenen Welt. Der Institution der ewigen Nachtschwärmer Wiens droht das Ende. Eine Reise zurück in die Blütezeit der Eden Bar.

„Die ganze Welt braucht Liebe – wer ist schon gern allein...“, trällert Diseuse Liane Augustin. Im chaotischen Nachkriegs-Wien des „Dritten Manns“, der „Vier im Jeep“, des Schleichhandels: Ein Packerl Chesterfield kostet im Resselpark so viel wie das Monatsgehalt eines Mittelschullehrers. Hier wird alles verschachert: Champagner und Präservative, russischer Wodka und amerikanische Nylonstrümpfe.

Vorstadt-Tschocherln – Teestuben genannt – in denen man allerdings fast ausschließlich Rum, Burschik-Vermouth und Glühwürmchen-Likör ausschenkt, Tanzcafés und Künstlerlokale wie der „Strohkoffer“ werden eröffnet. Mit Stammgästen wie H. C. Artmann und dem Maler Friedrich Stowasser, der sich erst Jahre später Friedensreich Hundertwasser nennt. Im winzigen Kellerlokal verkauft der junge Künstler Postkarten. Um drei Schilling – „dafür hab' ich mir dann eine Burenwurst gekauft“.

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