Nach Schieder-Unterstützern gingen am Donnerstag Ludwig-Unterstützer an die Öffentlichkeit. Bis zum Parteitag „werden die Fetzen fliegen“.
Erstmals in der Geschichte der Wiener SPÖ wird eine Kampfabstimmung über Führung und Kurs der wichtigsten roten Landespartei entscheiden – nachdem Andreas Schieder, SPÖ-Klubchef im Parlament, eine Kampfkandidatur gegen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig angekündigt hat. Bei der durch Flügelkämpfe gespaltenen Partei läuft somit alles auf einen Showdown beim Parteitag am 27. Jänner hinaus.
Mit Schieders Erklärung hat der linke Parteiflügel nun einen Kandidaten, am Mittwoch hatten sich erste Unterstützer deklariert. Einen Tag später gingen – im Gegenzug – weitere Unterstützer von Michael Ludwig an die Öffentlichkeit. Darunter Elisabeth Pittermann, Ex-Gesundheitsstadträtin und Tochter des einstigen SPÖ-Vorsitzenden Bruno Pittermann. Er war Vizekanzler und Vorsitzender der Sozialistischen Internationale. „Ich unterstütze Michael Ludwig absolut“, erklärt Pittermann der „Presse“. Ludwig habe einst aufklärende Veranstaltungen über die Grauen des November-Pogroms bei den Wiener Volkshochschulen (VHS) mit Zeitzeugen eingeführt, erklärte die Gesundheitssprecherin des roten Pensionistenverbandes: „Diese antifaschistische Arbeit ist enorm wichtig, das hat mir imponiert.“ Ludwig verkörpere „ursozialdemokratische Ideen“. Mit ähnlichen Argumenten deklarierte sich auch Ernst Woller, Bildungsvorsitzender der Wiener SPÖ, für Ludwig.