Wiener SPÖ: Die „Heimat“ wird rot

Michael Ludwig setzt seine Linie, die er bei der 1.-Mai-Feier (im Bild) skizzierte, nun als SPÖ Wien-Chef und designierter Bürgermeister um.
Michael Ludwig setzt seine Linie, die er bei der 1.-Mai-Feier (im Bild) skizzierte, nun als SPÖ Wien-Chef und designierter Bürgermeister um. APA/GEORG HOCHMUTH
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Die erste SPÖ-Kampagne unter ihrem neuen Chef, Michael Ludwig, ist angelaufen: mit dem Heimatbegriff von Van der Bellen und einem Signal an die Sozialpartnerschaft.

Wien. Zwei Tage nach seiner ersten großen Rede vor 120.000 Menschen beim traditionellen roten Maiaufmarsch am Wiener Rathausplatz wird der neue Wiener SPÖ-Chef und designierte Bürgermeister, Michael Ludwig, nun flächendeckend in Wien zu sehen sein: Mit dem heutigen Donnerstag hängt die SPÖ erstmals rund 1000 Plakate ihres neuen Chefs auf – vornehmlich in Wartehäuschen öffentlicher Verkehrsbetriebe. Damit werden die Wiener auch im Stadtbild sehen, dass der Chef nicht mehr Michael Häupl, sondern Michael Ludwig heißt.

Mit Spannung wurde erwartet, welche Botschaften Ludwig mit seiner ersten Kampagne aussendet – signalisiert sie doch die Prioritäten des künftigen Bürgermeisters.

Die Überraschung: Ludwig wandelt auf den Spuren von Alexander Van der Bellen. „Heimat“, steht in großen Lettern auf einem Plakat unter einem lächelnden Ludwig. Darunter: „Wien ist, was wir draus machen.“
Das Plakat überrascht, galt der Begriff „Heimat“ aus historischen Gründen negativ besetzt bzw. als von rechten Parteien vereinnahmt. Zumindest bis zum Präsidentschaftswahlkampf von Alexander Van der Bellen. Der Ex-Grüne konnte aber bürgerliche Klientel erreichen – er gewann die Stichwahl gegen einen FPÖ-Kandidaten mit einem traditionellen FPÖ-Begriff.

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