Tschetschenen: Nur Kämpfer, Clans und Sittenwächter?

Der Tschetschene Tamirlan Dadaev (l.) und Alexander Karakas kümmern sich um Jugendliche auf Abwegen. Hier stehen sie im Ditteshof, dem Gemeindebau, in dem der Mord geschehen ist.
Der Tschetschene Tamirlan Dadaev (l.) und Alexander Karakas kümmern sich um Jugendliche auf Abwegen. Hier stehen sie im Ditteshof, dem Gemeindebau, in dem der Mord geschehen ist.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Keine Zuwanderergruppe ist in Österreich schlechter angeschrieben als Tschetschenen. Sie stehen unter dem Generalverdacht der Gewaltanfälligkeit und Integrationsverweigerung – und geraten nach Bluttaten wie dem Mord an einem siebenjährigen Mädchen in Wien wieder in den Fokus.

Die Frauen mit den Kopftüchern, im Nacken gebunden, auf die typisch tschetschenische Weise, halten den Kopf gesenkt. Im Ditteshof dieser Tage besonders, jenem Gemeindebau, dort, wo Döbling noch nicht schön und nobel ist, und wo vor wenigen Tagen ein Kind ermordet wurde. Sie eilen vorbei an Blicken, an Reportern, an der Trauerstätte aus Puppen, Kerzen und Kinderzeichnungen.

Vor gut einer Woche wurde hier eine Siebenjährige offenbar kalkuliert und brutal von einem ihr gut bekannten 16-Jährigen getötet. Auch, wenn eine derartige Tat mit Herkunft oder Nationalität nicht zu erklären ist, wenn so eine Tat überhaupt kaum zu fassen ist – seit bekannt ist, dass das Mädchen und der 16-jährige Bursche tschetschenische Wurzeln haben, ergießen sich auf beide Familien online verächtliche Kommentare. Der Sukkus: „Tschetschenen? Alles klar.“

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