Die Ex-Grünen-Abgeordnete Sigrid Maurer wurde online mit vulgären Nachrichten belästigt. Da Maurer diese veröffentlichte, klagt ein Wiener Lokalbesitzer wegen Rufschädigung.
Am vergangenen Mittwoch hatte Sigrid Maurer auf Twitter und Facebook obszöne Nachrichten veröffentlicht, die ihr aus einem Lokal im achten Wiener Bezirk geschickt worden sein sollen. Dabei veröffentlichte sie den Namen des Lokalbesitzers sowie die Kontaktdaten des Craft-Beer-Geschäfts. Der Lokalbesitzer geht nun vor Gericht und klagt die ehemalige grüne Wissenschaftsprecherin wegen übler Nachrede und Kreditschädigung.
"Hallo Du bist heute bei mir beim Geschäft vorbei gegangen und hast auf meinen Schwanz geguckt als wolltest du Ihn essen", heißt es in einer der Nachrichten, die Maurer über Facebook erhielt. Eine zweite Nachricht wurde noch vulgärer und beleidigender. Der Lokalbesitzer bestritt die Vorwürfe vehement und behauptete, Lokalgäste hätten sie vom frei benutzbaren Computer im Lokal gesendet.
Sein Anwalt Adrian Hollaender hat nun eine Privatanklage gegen Maurer eingebracht. "Mein Mandant wurde hier in einer Weise an den Pranger gestellt, die eine Reaktion unumgänglich macht. Kein Mensch darf sich so in Persönlichkeitsrechte eingreifen lassen", sagte Hollaender gegenüber dem ZIB-Magazin.
Maurer will "das durchkämpfen"
"Sollte er mich wirklich verklagen werde ich das eben durchkämpfen", verkündete Maurer schon vor der eingebrachten Klage auf Social Media. Sie habe die Beleidigungen veröffentlicht und den Namen des nach ihrer Ansicht nach Verdächtigen genannt, weil sie keine andere Möglichkeit sah. "Hätte ich eine rechtliche Möglichkeit gehabt dagegen vorzugehen, hätte ich diese genutzt", sagt Maurer. Ihr gehe es nicht nur um sich selbst, sondern "um ganz, ganz viele Frauen, für die das Alltag ist."