U-Bahn-Ausbau: Bezirkschef plädiert für 13A-Route durch die Stiftgasse

Clemens Fabry
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Markus Reiter, Bezirksvorsteher von Neubau, lehnt eine doppelte Linienführung des 13A durch die Neubaugasse weiter ab. Er fordert die Wiener Linien auf, eine Route durch die Stiftgasse zu prüfen. Für die Wiener Linien kommt diese Option aber nicht in Frage.

Auf welcher Strecke wird der 13A künftig durch den siebenten Bezirk fahren, wenn die Kirchengasse ab Mitte 2019 wegen des U2-Ausbaus für sieben Jahre lang gesperrt wird? Diese Frage ist wohl eine der am heftigsten diskutierten in Neubau (und darüber hinaus). Am Donnerstag lud Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) zu einem Pressegespräch, bei dem er - gemeinsam mit Anrainern und Unternehmern - erneut für die Stiftgasse als Ausweichroute des 13A Richtung Alser Straße plädierte.

Würde der 13A von der Mariahilfer Straße kommend in die Stiftgasse biegen, wäre das  "eine unkomplizierte Alternative", so Reiter. Das Problem dabei: Die Wiener Linien haben diese Option bereits ausgeschlossen, unter anderem, weil die Fahrgäste dann zur U3-Station Neubaugasse einen längeren Fußweg hätten und die Stiftgasse zudem durch die Bauarbeiten an der künftigen U2-Station Neubaugasse ebenfalls durch Baustellenfahrzeuge etc. blockiert wäre.

Bezirkschef Reiter forderte die Wiener Linien dennoch auf, diese Option Stiftgasse eingehend zu prüfen und appellierte auch an die Stadt, auf die Wiener Linien in der Sache einzuwirken.

In der Stiftgasse wären nur 24 Händler betroffen

Die von den Wiener Linien bevorzugte Variante durch die Neubaugasse wurde von Reiter, den Anrainern am Podium sowie dem Obmann des Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien, Rainer Trefelik, erneut abgelehnt. Würde der 13A mit seinen 18 Meter langen Gelenkbussen dann in beide Richtungen in der Neubaugasse unterwegs sei, sei die Existenz der rund 250 Unternehmen gefährdet. Diese würden den Bus in beiden Richtungen auch ablehnen - während in der Stiftgasse nur 24 Händler betroffen wären, die überdies auch für die Ausweichroute des 13A durch ihre Straße sind.

Aus Sicht der Gegner würde sich eine doppelte Linienführung durch die Neubaugasse auch auf die Sicherheit der täglich rund 12.000 Passanten (an Spitzentagen sind es 20.000) auswirken - der Bus hätte in Richtung Alser Straße in der derzeitigen Einbahnstraße keine eigene Spur (sondern sogenannten "Ausweichbuchten") und würde die Sicherheit - etwa der Schulkinder oder der Besucher des Theaters der Jugend - gefährden. Auch die Fahrradspur in Richtung Burggasse müsste dem Bus weichen.

"Eine schlechte Drohung"

In der (breiteren) Stiftgasse brächte der 13A weit weniger Probleme, argumentieren Reiter und die anderen Befürworter. Die Strecke habe sich in der Vergangenheit - während der Umbauarbeiten auf der Mariahilfer Straße - bewährt und könnte ohne Mehrkosten schnell wieder aktiviert werden - während auf der Neubaugasse Umbaumaßnahmen nötig werden. Eine Kostenschätzung seitens der Wiener Linien gibt es dafür zwar noch nicht, Reiter geht aber von einer "siebenstelligen Summe" aus.

Als Notlösung hatten die Wiener Linen am Mittwoch eine Teilung des 13A, mit 40.000 Fahrgästen täglich die am meisten benutzte Buslinie der Stadt, präsentiert. Der 13A würde dann wie berichtet zwischen Hauptbahnhof und Schadekgasse (bei der Mariahilfer Straße) fahren, der 13B zwischen Alser Straße und Burggasse. Für Reiter ist dieser Vorschlag "eine schlechte Drohung", er fordert die Wiener Linien auf "zurück an den Verhandlungstisch" zu kommen und gemeinsam an einer tragbaren Lösung zu arbeiten, die für Anrainer, Unternehmer und Fahrgäste die beste Lösung sei. Reiter appellierte zudem an das Verkehrsunternehmen, künftige keine "ungeprüften Lösungen" mehr medial zu kolportieren.

Die für die Öffis zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) wollte die möglichen 13A-Routen auf Anfrage nicht kommentieren. Aus dem Büro der Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hieß es, dass in der Sache der Bezirk und die Wiener Linien zuständig seien.

(mpm)

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