Heute, Samstag, laden die Händler zur Block-Party im Kirchengassen-Grätzel.
Wien. Bevor es kommendes Jahr so richtig ernst wird in der Kirchengasse im siebenten Bezirk, wird groß gefeiert: Die Unternehmer der Kirchengasse und der umliegenden Gassen laden heute, Samstag, zur Block-Party (zehn bis 18 Uhr), um sie in den Köpfen der Menschen als nette, individuelle Einkaufsstraße zu verankern. Oder wie es die Händler selbst formulieren: Die Block-Party sei eine „positive Reaktion auf zukünftige Turbulenzen“: Denn ab spätestens Mitte 2019, wenn in der Kirchengasse die Bauarbeiten für Station und Trasse der U2 beginnen, wird die Straße jahrelang durch die Baustelle beeinträchtigt sein.
Die Händler wollen aber vorab bewusst keine Angst schüren – sondern feiern: Heute ab zehn Uhr steht ein Jazz-Brunch auf dem Programm, die vielen Modelabels haben sich allerlei Aktionen überlegt: So gibt es im Sight Store einen Flohmarkt und ein japanisches Sommerfest, auch der Kitsch Bitch Shop und das Modelabel Lila veranstalten Flohmärkte. Recht spektakulär klingt das aufblasbare, mobile Planetarium „Public Space“. Die Buntique, auf handgefertigte Produkte für Kleinkinder spezialisiert, zeigt in einem Workshop, wie man selbst Spielzeug herstellen kann. Dazu gibt es Livemusik, und nach Ladenschluss wird in den Lokalen – Le Troquet, Figar, Die Dondrine und Treubleiben Wien (hier gibt's auch Public Viewing zur WM) – weitergefeiert.
Die Straße wird während der Block-Party autofrei sein – ein kleiner Vorgeschmack auf die Baustellenzeit, wenn auch der 13A sieben Jahre lang nicht mehr durch die Kirchengasse wird fahren können. Über die Ausweichroute wird gestritten: Die Wiener Linien wollen den Bus dann auch in Richtung Alser Straße durch die Neubaugasse führen, der Bezirk lehnt das ab. (mpm)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.06.2018)