Integrationsbotschafter besuchten Wiener Brennpunktschule

Anoushiravan Mohseni (li.) und Aytunç Bahar beim Schulbesuch. ÖIF-Mitarbeiterin Elisabeth Plöchl moderierte die Veranstaltung.
Anoushiravan Mohseni (li.) und Aytunç Bahar beim Schulbesuch. ÖIF-Mitarbeiterin Elisabeth Plöchl moderierte die Veranstaltung.ÖIF
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Zwei Integrationsbotschafter mit Wurzeln in der Türkei und dem Iran diskutierten am Dienstag mit 40 Schülern in der PTS Schopenhauerstraße über Werte des Zusammenlebens und den Umgang mit Konflikten.

Im Zuge der Initiative "Zusammen:Österreich" des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) fand am Dienstag, 19. Juni, ein Schulbesuch in der PTS Schopenhauerstraße in Wien statt. Mit dabei waren die beiden Integrationsbotschafter Aytunç Bahar (Polizist mit Wurzeln in der Türkei) und Anoushiravan Mohseni (Schauspieler mit Wurzeln im Iran), der selbst Schüler der PTS Schopenhauerstraße war. Bei ihrem Schulbesuch in einer der sogenannten Brennpunktschulen Wiens im 18. Bezirk sprachen sie über ihren Integrationsweg in Österreich und diskutierten mit den Schülern über Werte des Zusammenlebens und wie man mit Herausforderungen und Konflikten in der Schule umgeht. Die teilnehmenden 40 Jugendlichen hatten bei der anschließenden Diskussionsrunde die Möglichkeit, den Integrationsbotschaftern persönliche Fragen zu stellen.

„Probleme müssen offen thematisiert werden“

Integrationsbotschafter Aytunç Bahar hat türkische Wurzeln, aufgewachsen ist er in Kufstein in Tirol. Als Polizist und ehrenamtlicher Integrationsbotschafter setzt er sich für ein friedliches Zusammenleben in Österreich ein. „Ich bin der Meinung, dass wir Probleme bei der Integration ehrlich thematisieren müssen, um Lösungen finden zu können“, betont er. „Als Polizist bin ich häufig mit Konfliktsituationen konfrontiert, die auch mit mangelnder Integrationsbereitschaft zusammenhängen.“ Oft habe das mit einer sehr negativen Einstellung in Bezug auf Bildung und Arbeitsmarkt zu tun: „Aber man darf es sich hier nicht zu leicht machen und von Vornherein aufgeben: Ich hätte mir nie gedacht, dass ich mit meinem türkischen Migrationshintergrund Polizist werde. Dennoch habe ich es geschafft, weil ich hart dafür gearbeitet habe.“

„Nutzt eure Möglichkeiten“

Auch Schauspieler und Musiker Anoushiravan Mohseni – er stammt ursprünglich aus dem Iran, kam aber bereits 1985 als Kind nach Österreich und besuchte selbst die PTS Schopenhauerstraße – versuchte den Schülern zu vermitteln, dass es zahlreiche Angebote in Österreich für sie gibt. Sie müssten aber auch bereit sein, sie zu nutzen: „Ihr habt das Glück, in Österreich aufzuwachsen. Dadurch habt ihr wirklich viele Möglichkeiten, die ihr nutzen könnt. Macht etwas draus.“ Er wisse aus eigener Erfahrung, dass dies nur durch eigenes Engagement möglich sei: „Ich selbst hatte es in meiner Jugend nicht leicht. Aber ich bin drangeblieben und habe durchgehalten.“

Regelmäßige Schulbesuche

Die Initiative "Zusammen:Österreich" wurde 2011 vom damaligen Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz ins Leben gerufen. Ehrenamtliche Integrationsbotschaftern besuchen Schulen und Vereine, um Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund zu motivieren, ihre Chancen in Bildung, Beruf und Gesellschaft zu nutzen. Rund 60.000 Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund konnten seitdem von den Schulbesuchen profitieren.

Weitere Infos unter www.zusammen-oesterreich.at

(Red.)

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