Palais Schwarzenberg: Neustart mit Hindernis

Seltener Anblick: Die Gartenansicht des Palais. Die Statuen wurden bereits restauriert. Nutzen dürfen den Park nur die Gäste des Boutique-Hotels.
Seltener Anblick: Die Gartenansicht des Palais. Die Statuen wurden bereits restauriert. Nutzen dürfen den Park nur die Gäste des Boutique-Hotels. Mirjam Reither / Die Presse
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Lang ist es leer gestanden, nun soll es wiederauferstehen: Auf das Schwarzenberg-Areal ziehen zwei neue Hotels. Der Neustart wird aber von heftiger Kritik begleitet. Es geht um den Garten – und noch immer um das Bierlokal.

Wien. Maximilian Schaffgotsch - dickes Jackett, Brille mit dünnem Metallgestell – steht in der heißen Herbstsonne vor dem Baustellenzaun auf dem Schwarzenbergplatz. Er hält großformatige Pläne unter dem Arm und das Handy ans Ohr. Er sei jetzt mit der Journalistin und der Fotografin da, ob man bitte das grüne Tor öffnen könne. Man kann. Schaffgotsch führt in die vermutlich schönste Baustelle Wiens hinein. Er sagt: „Das war alles nicht so geplant.“

Ein Befund, der die vergangene Dekade des Palais Schwarzenberg gut zusammenfasst. Vor etwa zehn Jahren hätte hier ein Nobelhotel entstehen sollen. Der Plan scheiterte genauso wie der für ein Casino. „Nun sind wir in der dritten Runde“, sagt Schaffgotsch. Er ist Anwalt der Fürstlich Schwarzenberg'schen Familienstiftung, sitzt im Vorstand und ist in diesen unruhigen Zeiten ihr Gesicht nach außen. Denn schon wieder läuft nicht alles rund.

In einem offenen Brief wurde vor der Zerstückelung des „Gesamtkunstwerks Palais Schwarzenberg mit Garten“ gewarnt. Initiatoren sind u. a. die Landschaftsarchitektin Maria Auböck und Eva Berger, Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft für historische Gärten. Der Brief kommt zu einem Zeitpunkt, als die Stiftung gute Nachrichten verkünden wollte. Der Leerstand, der den Zustand des Gebäudes nicht verbessert hat, hat ein Ende. Anfang September unterzeichnete man die Verträge für zwei Hotels, die hier einziehen und 2020/2021 eröffnen sollen.

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