Neuer Standort für Holocaust-Denkmal in Wien fix

Die Presse/Clemens Fabry
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Ein Gedenkmauer mit den Namen der ermordeten Juden soll vor der Nationalbank entstehen. Darüber haben sich die Stadt Wien und private Initiatoren nun geeinigt.

Wien soll ein neues Holocaust-Denkmal bekommen - eine Gedenkmauer mit den Namen aller in der NS-Zeit ermordeten österreichischen Juden. Darüber waren sich alle einig. Nur wo das Denkmal künftig stehen soll, darüber wurde seit langem gestritten. Jetzt dürfte offenbar ein neuer Standort feststehen. Angedacht ist der Ostarrichipark vor der Nationalbank im 9. Bezirk.

Die Initiative unter Federführung des Überlebenden Kurt Y. Tutter will seit Jahren eine Namens-Gedenkmauer errichten. Im heurigen Gedenkjahr ist wieder Schwung in das Vorhaben gekommen. Geeingt hat man sich mit der Stadt Wien einmal über den Standort.

"Die Stadt ist mit diesem Platz einverstanden. Wir finden ihn gut", bestätigte eine Sprecherin von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) am Donnerstag einen entsprechenden Bericht des ORF. Zuvor waren der Schmerlingplatz beim Parlament, den die Stadt abgelehnt hatte - und der Heldenplatz am Tapet. Letzterer wird allerdings vom Bund verwaltet, was die Sache nicht einfacher machte.

BKA

Bisher kein Bautermin

Der Ostarrichipark ist allerdings laut Rathaus auch nur rund zur Hälfte in Stadt-Besitz, der direkt der Nationalbank vorgelagerte Teil wird von der Institution selbst verwaltet. Wo genau das Mauerdenkmal hinkommen soll, sei aber sowieso noch nicht fix, hieß es aus dem Büro der Stadträtin.

Das Projekt will der Verein Gedenkstätte Namensmauern selbst stemmen, wobei die Bundesregierung im Frühjahr finanzielle Unterstützung angekündigt hatte. Die Stadt wiederum will sich - wenn das "Shoah"-Denkmal unter Voraussetzung aller erteilten Genehmigungen einmal steht - um die Pflege und Erhaltung kümmern. Einen Termin für den Baubeginn gibt es laut "Wien heute" noch nicht.

(red.)

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Nach langem Hin und Her soll nun der Ostarrichipark im neunten Bezirk das Denkmal beherbergen. Im nächsten Schritt geht es um die Finanzierung. Und hier macht die Regierung Druck auf die Stadt Wien.

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