91 Prozent der Ärzte für das Krankenhaus Nord stehen bereits fest

APA/HERBERT PFARRHOFER
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Schon jetzt, ein halbes Jahr vor Beginn des Betriebs, sind 91 Prozent der Ärzte vorhanden", teilte der Krankenanstaltenverbund mit. Und reagiert damit auf die Kritik von Wolfgang Weismüller, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer.

Der Wiener Krankenanstaltenverbund weist Kritik von Ärztekammer-Vizepräsident Wolfgang Weismüller an den Besiedelungsplänen des Krankenhauses Nord zurück. "Das Krankenhaus Nord wird im Sommer 2019 den Betrieb aufnehmen. Schon jetzt, ein halbes Jahr vor Beginn des Betriebs, sind 91 Prozent der Ärzte vorhanden", teilte der Krankenanstaltenverbund mit.

Die laufenden Strategien, um die wenigen übrigen Ärzte in den österreichweit bekannten Mangelfächern anzuwerben, würden verstärkt fortgesetzt. Hier werde das Krankenhaus Nord alle Anstrengungen unternehmen, die notwendigen Ärzte im verbleibenden halben Jahr zu rekrutieren, versicherte die Ärztliche Direktorin des Krankenhaus Nord, Margot Löbl.

Gänzlich anders beschreibt die Situation Ärztekammer-Vizepräsident Wolfgang Weismüller in einem Rundmail an die Personalvertreter der Wiener Gemeindespitäler.

Demnach gebe es für jene Ärzte, die aus anderen Wiener Spitälern ins Krankenhaus Nord wechseln sollen, nur eine "schlechte Vorabinformation über Planungen, Abläufe, Zeithorizonte und Umstände der Übersiedlung". Auch seien, so Weismüller, "die Organisationsstrukturen des Krankenhauses selbst knapp sechs Monate vor Eröffnung offenbar noch nicht klar". Es wiege "besonders schwer", dass "eine realistische Personalplanung" fehle.

"Erfahrene Unfallchirurgen zur Zeit Mangelware"

Weismüller weiter: "Die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie kann ihrem Auftrag wohl überhaupt nur zum Teil nachkommen, da erfahrene Unfallchirurgen zur Zeit Mangelware sind." Generell drohten "Personalengpässe" sowohl im Krankenhaus Nord als auch "in den nicht gerade üppig ausgestatteten bestehenden Spitälern" der Gemeinde Wien. Laut "profil" fordert Weismüller in seinem Mail "ultimativ ein vernünftiges, realistisches, bedarfsorientiertes Modell zur Personalbedarfsberechnung", ansonsten komme es "sehr schnell wieder" zu "kritischen Schlagzeilen". Im Jänner werde es dazu Gespräche geben. Allerdings, so Weismüller: "Wir werden im Bedarfsfall auch vor neuen Protesten in der Öffentlichkeit nicht zurückschrecken."

"Ich lade den Ärztekammer-Vizepräsidenten Wolfgang Weismüller gerne zu einem nochmaligen persönlichen Gespräch ein, um ihm die aktuellen Personalplanungen zu erläutern, da er als Personalgruppenausschussvorsitzender im Wahlkampf verständlicherweise weit von der Realität vor Ort entfernt ist", so Löbl.

(APA)

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