Wien sucht weiter nach Standort für Wasserbühne

Die Presse/Clemens Fabry
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Die Wiener müssen noch auf ihre Donaubühne warten. Auch wenn der Probebetrieb 2020 starten soll, ist von der Stadt noch kein Standort fixiert.

Bregenz hat eine Bühne im Wasser, Mörbisch bekanntlich auch, und in Tulln liegt sie sogar in der Donau vor Anker. Die Wiener müssen hingegen auf ihre Donaubühne noch länger warten. Angekündigt wurde diese bereits im März des Vorjahres bei einer Klausur der Wiener SPÖ. Doch noch ist nichts entschieden, die Standortsuche läuft.

Der damals frischgebackene rote Parteivorsitzende und nunmehrige Bürgermeister Michael Ludwig kündigte am Kahlenberg eine ans Donauufer gebaute Sommerbühne in der Donaustadt - also im 22. Bezirk - an. Die Bevölkerung solle in einen Kulturgenuss a la "Mozart an der Donau" kommen. Auch ein Aufführungsort für elektronische Musik könne die Bühne werden, wurde betont. Details zu Örtlichkeit, Kosten und Zeitrahmen gab es damals nicht.

Daran hat sich nicht sehr viel geändert. Der Stadtchef hat jüngst in Interviews einen Probebetrieb für 2020 avisiert. Wie ein Sprecher von Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) auf APA-Anfrage betonte, befindet man sich derzeit noch mitten in der Findungsphase. In Hankes Ressort fällt die Wien-Holding, die mit der operativen Umsetzung des Projekts betraut wurde. Derzeit würden Standorte geprüft, Konzepte eingeholt und über mögliche Partner, die die Location errichten oder auch betreiben könnten, nachgedacht, hieß es.

Donaubühne in Kaisermühlen?

Zuletzt waren bereits über mögliche Orte spekuliert worden. Laut der Tageszeitung "Österreich" soll etwa die kleine an der Neuen Donau gelegene Bucht in Kaisermühlen, die bereits jetzt über halbkreisförmige Treppen verfügt, klarer Favorit sein. Bereits die Festwochen könnten im Frühsommer dort gastieren, wurde vermutet. Letzteres wird im Rathaus dementiert - der Standort selbst scheint aber ein möglicher Kandidat zu sein, wie zu hören ist.

Verwiesen wird jedoch auf ein Kriterium, das bei der gesamten Planung zu berücksichtigen ist - nämlich auf die Gefahr durch Hochwasser. Denn die Neue Donau fungiert vor allem als Entlastungsgerinne. Sie wird bei Hochwasser geflutet.

Bauten direkt am Ufer, also etwa jene an der Copa Cagrana bzw. am Copa Beach, liegen im Überschwemmungsbereich und müssen dementsprechend baulich ausgestattet sein. Auch bei der Donaubühne werden entsprechende Vorkehrungen überlegt, um mögliche Schäden zu vermeiden. In Wien wird nicht zuletzt auf die schwimmende Plattform "Linzer Auge" verwiesen, die in der oberösterreichischen Hauptstadt 2010 aus ihrer Verankerung gerissen und abgetrieben wurde.

Details zur Mehrzweckhalle noch im Jänner

Möglich wäre, so ist zu vernehmen, dass die Donau-Stage zunächst nur provisorisch errichtet wird. Dass die Flussbühne noch auf sich warten lässt, könnte auch dran liegen, dass ein anderes Projekt zuletzt vorangetrieben wurde: die - ebenfalls im Frühjahr 2018 angekündigte - Mehrzweckhalle. Dieses Vorhaben ist deutlich weiter fortgeschritten. Details dazu sollen nämlich noch im Jänner präsentiert werden.

(APA)

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