In sieben Landeshauptstädten Österreichs und in über hundert Ländern weltweit streikten und demonstrierten heute Schüler und Studenten für mehr Klimaschutz.
"Mei Klima is ned deppert", lautet eines der Plakate, mit denen sich am Freitagvormittag tausende Schüler in ganz Österreich ausgerüstet haben, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. "Die Zeit für Nettigkeiten ist vorbei", riefen Schüler in Graz. "Geht auf die Straße, so lange, bis man uns nicht mehr ignorieren kann." In sieben Landeshauptstädten Österreichs streikten Schüler und Studenten im Rahmen der weltweiten Aktion "FridaysForFuture".
In Wien zählte die Polizei zählte bei der Demo am Vormittag 10.500 Teilnehmer, die Veranstalter sprachen gar von 25.000. Die Schüler und Studenten sind von fünf Orten, dem Hamerlingplatz, dem Karlsplatz, der Mariahilferstraße, dem Schottentor und Wien Mitte zum Heldenplatz gezogen. "Save the World", stand dabei etwa auf einem der Plakate, die die Schüler bei der Kundgebung am Heldenplatz in die Luft hielten, "Change the politics, not the climate", "March now or swim later" oder "Ihr habt verschlafen, wir sind der Wecker".
Proteste von Bregenz bis Eisenstadt
Große Proteste gab es auch in Bregenz, Innsbruck, Graz, Klagenfurt, Salzburg und Linz. In Bregenz waren rund 1500 Schüler auf die Straße gegangen, in Innsbruck waren es gar 4000. Etwa 1000 Demonstranten waren es in Klagenfurt, in Graz 1300 und in Linz mit 3000 Teilnehmer deutlich mehr als erwartet. In Salzburg gingen bis zu 1000 Manifestanten auf die Straße. Auch in Eisenstadt gab es einen - wenn auch kleinen - Protest mit 60 Teilnehmern.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen richtete sich via Twitter an die Teilnehmer: Die Weltgemeinschaft stehe angesichts der Klimakatastrophe vor der größten Herausforderung in der Geschichte. "Ihr jungen Leute, Schülerinnen & Schüler & Studierende, gebt mir Hoffnung, dass wir diese große Herausforderung meistern können." Die Erwachsenen nahm das Staatsoberhaupt in die Pflicht. "Wir Erwachsene, Politikerinnen und Politiker müssen euch zuhören, denn es geht um eure Zukunft, um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder", schrieb Van der Bellen.
Konsequenzen für Schwänzen?
Diskussionen gab es, wie die Schulen mit den Protesten während der Unterrichtszeit umgehen sollten. In Wien waren ganze Volksschulklassen samt Lehrern und begleitenden Eltern mit von der Partie, Oberstufenschüler dagegen meist in Gruppen mit einigen Klassenkameraden unterwegs. An manchen AHS wurde signalisiert, dass die Demo zwar eigentlich kein Entschuldigungsgrund sei - dass es aber keine Konsequenzen gebe.
Laut Gesetz könnte die Schulleitung bei einigen Fehlstunden etwa eine Verwarnung aussprechen oder Zusatzaufgaben geben. An manchen Schulen war auch die Rede von schlechteren Betragensnoten. Nicht alle Schüler kümmerte das. ""Fehlstunden kann man verkraften, Klimawandel nicht", stand etwa auf einem der Wiener Plakate.
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(APA/red.)