Rebecca Horner, Solotänzerin der Staatsoper, kritisiert das Wiener Ausbildungssystem als „alte Schule“. Es fehle an Physiotherapie, Ernährungslehre und einem neuen Bild von Kunst.
Wien. Nein, sagt Rebecca Horner, überrascht sei sie nicht gewesen. Auch wenn sie nicht in ihrer Funktion als Tänzerin an der Wiener Staatsoper von den Vorgängen an der Ballettakademie erfahren habe. Doch die Schwester ihres Lebensgefährten ist dort Schülerin. Von der nun kritisierten Lehrerin sei sie nur kurz unterrichtet worden, im Internat habe sie aber viel gehört. „Dass da etwas nicht passt, haben wir schon länger mitbekommen.“
Geschichten wie jene von der zerkratzten Strumpfhose, von blauen Flecken, von einem Tritt gegen den Knöchel eines Mädchens, das auf den Spitzen stand – all das sei ihr „leider nicht neu gewesen“. Jolantha Seyfried, Vorgängerin der heutigen Leiterin der Schule, habe es in ihrer Kritik auf den Punkt gebracht: „Das ist vorletztes Jahrhundert.“