Ob Ruderer, Paddler oder Rennradfahrer: Auf und rund um die Donau wird viel Sport betrieben. Obwohl viel Platz ist, kommen sich manche in die Quere – oder sie stehen früh auf.
So ruhig wie um sechs in der Früh ist das Wasser der Alten Donau selten. In der einen Richtung spiegelt sich die aufgehende Sonne, in der anderen die Skyline der Hochhäuser in der Donaustadt. „Fast wie eine Glasoberfläche“, sagt Hans Küng, Fahrtwart und damit Leiter des „Ersten Wiener Ruderclubs LIA“. Während er auf dem Steg steht, tragen die ersten Frühaufsteher ihre Boote ins Wasser.
In den Stunden zwischen sechs und acht Uhr gehört die Alte Donau den Ruderern. Keine Schwimmer, keine Tretboote, keine Segelschüler geraten da in die Bahnen der zahlreichen Ruderboote, die fast geräuschlos durchs Wasser gleiten. „Von außen sieht das schon elegant aus, fast meditativ“, sagt Küng. „Dabei ist Rudern beinhart“. Wer rudern lernen wolle, könne nicht einfach ein Boot ausleihen und drauflosfahren, sagt Küng. Da würde es einen schneller „dümpeln“ (Ruderslang für „kentern“) als man denke. Man müsse schon zwei bis drei Mal in der Woche zum Training kommen, damit es einigermaßen funktioniere. Und das am besten zwei Jahre lang. Wohl auch deswegen nehmen die Ruderer von LIA den Sport ernst. Die meisten fahren bei Wettkämpfen, nicht wenige waren schon bei Olympia oder Weltmeisterschaften dabei.
Spätestens um halb 9, sobald die Sonne ganz aufgegangen ist, „ist der Spuk vorbei“, sagt Küng. Dann sind die Ruderboote schon längst wieder in den Bootshäusern.
Dafür regt es sich an anderen Stellen der Donau.
Denn der Fluss ist für viele Wiener die erste Adresse für sportliche Aktivitäten. Vor allem der frühere Seitenarm Alte Donau und die Neue Donau bieten optimale Bedingungen für Wassersportler aller Art. Neben den 14 Ruderclubs im Wiener Ruderverband gibt es sieben Segelclubs, außerdem finden sich am Wasser drei Segelschulen, bei denen man auch Windsurfen lernen kann.