Bis 2012 soll auch die Außenstrecke der Wiener Ringstraße von Schwarzenbergplatz bis Donaukanal für Radfahrer durchgängig befahrbar sein. Für Autofahrer bedeutet er in erster Linie den Verlust von Parkplätzen.
Wien/Duö. „Der Ringradweg ist der meistbefahrene Radweg Wiens und stößt an seine Kapazitätsgrenzen.“ Christoph Chorherr, Verkehrssprecher der Wiener Grünen, steht vor dem Parlament und zeigt auf den gegenüberliegenden Fahrradweg auf der Innenseite des Rings. Der ist durchgängig befahrbar – im Gegensatz zur Außenseite. Das soll sich nun ändern.
Gestern, Donnerstag, stellte Chorherr das Konzept für den „Ringradweg neu“ vor. Von der Urania über den Schwarzenbergplatz bis zur Uni und schließlich zum Donaukanal soll die Außenseite des Rings fahrradfreundlicher gestaltet werden. Noch heuer werde die Strecke zwischen Schwarzenbergplatz und Rathaus eröffnet. Dabei gibt es zwei kritische Zonen: Die U-Bahn-Station Volkstheater und den Schwarzenbergplatz. An diesen Knotenpunkten müssten Radfahrer auch weiter damit rechnen, dass sie warten müssen.
Beim Volkstheater könne man „weder die Haltestelle verlegen, noch das Palais Epstein abreißen“, so Chorherr. In den nächsten zwei Monaten werde man aber eine Lösung finden. Der Platz vor dem Parlament (bisher nur für Fußgänger) soll auch Radlern zugänglich sein. Die gesamte Strecke werde bis 2012 durchgängig befahrbar sein.
Für Autofahrer bedeutet der „Ringradweg neu“ in erster Linie den Verlust von rund einem Dutzend Parkplätzen. Und: Künftig sollen auch schnelle Radfahrer, etwa Fahrradboten, auf der Ringstraße fahren dürfen. Laut Straßenverkehrsordnung ist das derzeit noch untersagt, wenn sich Radwege auf der Strecke befinden. Chorherr rechnet damit, dass diese Radwegbenützungspflicht fallen wird.
„Jobticket“ für alle
Indes fordern die Grünen auf Bundesebene, dass auch jene Beschäftigten Anrecht auf steuerbegünstigte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel („Jobticket“) haben sollen, die kein Anrecht auf eine Pendlerpauschale haben. Mit der derzeit geplanten Regelung, so die grüne Verkehrssprecherin Gabriela Moser, würden jene Menschen, die näher zum Arbeitsplatz wohnen, schlechter gestellt. Das sei „ökologisch völlig verkehrt“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2011)