Am Freitag soll vor der rumänischen Botschaft gegen die Regierung demonstriert werden.
Wien/La. Die Welle der Empörung gegen die Vorgangsweise der rumänischen Regierung hat nun auch Österreich erreicht: Am kommenden Freitag soll vor der rumänischen Botschaft in Wien gegen „die beispiellosen Angriffe auf die grundlegenden Institutionen des Rechtsstaates“ demonstriert werden, heißt es in einem im Internet kursierenden Aufruf.
Organisator ist Horea Balomiri, der an der Universität Wien an seiner Dissertation arbeitet. Der Politologe und Philosoph, der sich als „politisch, aber kein Parteimitglied“ bezeichnet, kritisiert die Versuche der Mitte-links-Regierung von Victor Ponta, alle relevanten staatlichen Institutionen mit Gefolgsleuten zu besetzen. Dabei gehe es keineswegs nur um den Posten des Staatschefs – in dem Zwölf-Punkte-Katalog der Protestveranstalter wird unter anderem auch das rumänische Kulturinstitut erwähnt, das zuletzt per Notverordnung dem (regierungstreuen) Senat unterstellt wurde.
Unterstützt wird Balomiri von seiner Schwester Laura, die in Rumänien als Korrespondentin der Austria Presse Agentur und des „Standards“ tätig ist. Bei Verletzungen des Rechtsstaates könne sie als Journalistin nicht neutral bleiben, sagte Balomiri der „Presse“.
Noch am Dienstagvormittag war die Korrespondentin als eine Ko-Administratorin des Facebook-Auftritts der Protestkundgebung gelistet. Am Nachmittag war der Name Laura Balomiri auf der Seite nicht mehr zu finden.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2012)