Opposition wirft Assad Massaker bei Homs vor

Opposition wirft Assad Massaker
Opposition wirft Assad Massaker(c) REUTERS (Khaled Abdullah)
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Syrische Regimetruppen sollen bei einer Aktion am Stadtrand von Homs mehr als hundert Menschen getötet haben.

Beirut/Reuters/Apa/Dpa. Bei einem Massaker in Syrien sollen der Opposition zufolge erneut mehr als hundert Menschen umgekommen sein. Soldaten oder regimetreue Milizen hätten vor wenigen Tagen am Stadtrand von Homs den verarmten Bezirk Basatin al-Hasawija gestürmt und Menschen erstochen, erschossen und verbrannt. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder. Eine unabhängige Bestätigung für die Angaben der Opposition lag nicht vor.

Die syrische „Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ erklärte am Donnerstag, der Fall wecke Erinnerungen an ein Massaker in der Stadt Hula im Mai 2011. Der Ort liegt ebenfalls in der Provinz Homs und war Schauplatz einer Massentötung von 108 Menschen, die nach Einschätzung von UN-Beobachtern auf das Konto der Armee und regierungsnaher Milizen ging. Im aktuellen Fall liegen der „Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ nach eigenen Angaben die Namen von 14 Mitgliedern einer Familie sowie Informationen über weitere Familien vor, die komplett ausgelöscht worden seien. Der Chef der „Beobachtungsstelle“, der Exilsyrer Rami Abdelrahman, forderte eine Untersuchung durch die UNO.

EU berät über Flüchtlinge

Wegen des Bürgerkriegs in ihrem Land sind bereits hunderttausende Menschen aus Syrien geflohen. Auf Anfrage von UN-Flüchtlingshochkommissar António Guterres berieten am Donnerstag die EU-Innenminister im irischen Dublin über die Aufnahme weiterer syrischer Flüchtlinge. „Herr Guterres hat die Mitgliedstaaten gebeten, eine kleine Gruppe der Schwächsten aufzunehmen“, sagte EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström. Sie zeigte sich allerdings skeptisch, dass die EU-Staaten dazu auch bereit seien.

Neben Schweden gehört Deutschland zu den EU-Ländern, die bisher am meisten Flüchtlinge aufgenommen haben. Deutschlands Innenminister Hans-Peter Friedrich verlangte in Dublin deshalb mehr Unterstützung durch die EU-Partner.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.01.2013)

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