Ministerpräsident Netanjahu will laut Medienberichten mit einer so breiten Mehrheit wie möglich regieren. Dem Ex-Journalisten Lapid habe er das Finanz- oder das Außenministerium angeboten.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Yair Lapid, der mit seiner Zukunftspartei bei der Parlamentswahl überraschend Platz zwei erreichte, wollen offenbar eine möglichst breite Koalitionsregierung bilden. Das berichtete die Zeitung "Jerusalem Post" am Freitag.
Neben Netanjahus rechtem Bündnis Likud-Beitenu und Lapids liberaler Zukunftspartei sollten die ultrarechte Siedlerpartei Das Jüdische Haus und die Zentrumspartei Kadima eingebunden werden.
Finanz- oder Außenministerium für Lapid?
Netanjahus Ziel sei es, mit einer so breiten Mehrheit zu regieren, dass der Austritt einer kleineren Partei nicht gleich die Mehrheit koste. Lapid habe er in der künftigen Regierung entweder das Finanz- oder das Außenministerium angeboten, berichtete die Zeitung "Times of Israel". Eine offizielle Bestätigung gab es nicht.
Unklar sei jedoch die Beteiligung weiterer Parteien. Netanjahu bevorzuge die ultraorthodoxen Parteien Shas und Vereinigtes Thorajudentum, während Lapid eher Ex-Außenministerin Zipi Livni mit im Boot hätte. Netanjahus Vorschlag würde zu einer Mehrheit von 82 der 120 Sitze in der Knesset führen, Lapids Vorstellungen zu 70 Mandaten.
Israel-Wahl
laut aktuellen Auszählungen liegt derzeit mit 31 Mandaten das rechte Wahlbündnis Likud-Beitenu von Regierungschef Benjamin Netanjahu auf Platz 1. Die Liberalen Zukunftspartei hat 19 Mandate, die Arbeitspartei 15 Mandate, Schas-Partei der ultraorthodoxen sephardischen Juden 11 Mandate, ultraorthodoxe Partei Vereinigtes Torahjudentum der aschkenasischen Juden 7 Mandate, Hatnua-Partei und linksliberale Meretz-Partei je 6 Mandate, Kadima-Partei 2 Mandate.
(APA/dpa)