Peter Pilz will wegen des angeblichen Horchpostens der NSA in Wien-Währing den Nationalen Sicherheitsrat einberufen.
Wegen der Berichte über einen angeblichen Horchposten des US-Geheimdiensts NSA im Westen Wiens will der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. Das kündigte er am Freitag auf seiner Facebook-Seite an. Zugleich veröffentlichte er ein Satelliten-Foto einer Villa im 18. Wiener Gemeindebezirk, in der sich der NSA-Posten befinden soll.
"Zwei Zeugen bestätigen, dass der Garten bis vor einiger Zeit voller Antennen und Satellitenschüsseln war. Inzwischen ist die Technik platzsparender geworden", kommentierte Pilz sein Posting auf Facebook.
Wie "Die Presse" berichtete, ist die US-Botschaft Eigentümerin des fraglichen und 4782 Quadratmeter großen Grundstücks. Die US-Botschaft erklärte gegenüber der "Presse" aber, dass in dem Gebäude lediglich eine Außenstelle des Open-Source-Zentrums ihren Sitz habe.
Die nachrichtendienstliche Behörde ist darauf spezialisiert, öffentlich zugängliche Informationen auszuwerten und zu sammeln. Ihre Vorgängerorganisation war das Foreign Broadcast Information Service, das dem US-Nachrichtendienst CIA zugeordnet war. Angaben des "Format", wonach sich darin auch ein NSA-Horchposten befindet, konnte "Die Presse" vorerst nicht verifizieren.
"Format" hatte berichtet, dass von dem Gebäude aus 70 Prozent des Telekommunikationsverkehrs in der Bundeshauptstadt überwacht werden. "Der NSA-Horchposten ist quasi der Bypass aller Mails, Internetseitenaufrufe und Skype-Telefonate, die von Wien aus in die Welt geschickt werden - internationale Organisationen, Behörden, Botschaften, Unternehmen, Bankinstitute und Private inklusive", heißt es im Bericht der Zeitschrift. Die Innenministerium und die US-Botschaft dementieren das vehement.
(APA/Re3d.)