Dutzende Tote bei Explosion in Busbahnhof in Nigeria

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Der Terror in Nigeria nimmt keine Ende. Vermutet wird ein Anschlag der Islamisten von Boko Haram. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.

Bei einem Bombenanschlag auf einen Busbahnhof nahe der nigerianischen Hauptstadt Abuja sind am Montag jüngsten Informationen zufolge mindestens 71 Menschen getötet worden. Das erklärte ein Sprecher der örtlichen Notfallagentur am Montagnachmittag. Weitere 124 Menschen seien verletzt worden. Augenzeugen berichteten, durch die Explosion zur Hauptverkehrszeit seien mehr als zwei Busse zerstört wurden.

Ein Reuters-Reporter hatte zuvor 20 Leichen gezählt. Ein Kollege sah, wie 15 weitere Tote in Krankenwagen abtransportiert wurden. Am Ort der Detonation lagen Leichenteile verstreut. Die Zeitung "Premium Times Nigeria" berichtete von mindestens 200 Toten. Viele seien bis zur Unkenntlichkeit zerrissen worden, und überall wären Leichenteile gelegen.

Es ist das erste Attentat in der Nähe der Hauptstadt seit April 2012. Damals hatten Selbstmordattentäter Autobomben vor der Redaktion der Zeitung "This Day" gezündet. Erst am Sonntag waren bei einem Angriff auf mehrere Dörfer im Nordosten Nigerias mindestens 60 Menschen getötet worden.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Behörden lehnten jede Stellungnahme ab. Der OPEC-Staat wird aber regelmäßig von Anschlägen der Islamisten-Gruppe Boko Haram erschüttert. Allerdings konzentrierte sie ihre Angriffe bisher eher auf den Nordosten des Landes, während Abuja im Zentrum Nigerias liegt. Boko Haram kämpft seit 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Ein erneuter Anschlag in Abuja würde die Behauptung der Behörden widerlegen, wonach die Gruppe zuletzt geschwächt wurde.

(APA/Reuters/AFP/dpda)

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