Nach Todesurteilen: Muslimbrüder rufen zu "Revolution" auf

"Die Schreie der zu Unrecht Verurteilten sind bis in die Paläste der Plünderer zu hören", heißt es in einer Erklärung. 683 Anhänger der Muslimbrüder wurden zum Tod verurteilt.

Die Muslimbrüder haben nach den schockierenden Todesurteilen gegen 683 Angehörige und Sympathisanten ihrer Bewegung zu einer neuen "Revolution" in Ägypten aufgerufen. Die von den Islamisten 2013 gegründete "Nationale Koalition für die Unterstützung der Legitimität" kündigte Protestaktionen für den kommenden Mittwoch an.

In einer Erklärung, die in der Nacht zum Dienstag verbreitet wurde, hieß es, die Schreie der zu Unrecht verurteilten seien "bis in die Paläste der Plünderer zu hören".

In 37 Fällen müssen die Urteile vor der Vollstreckung noch von Mufti Sheikh Shauki Allam genehmigt werden. Er muss als religiöse Autorität seine Zustimmung geben. Die anderen zum Tode verurteilten Angeklagten können zudem noch in Berufung gehen.

"Unterdrückungsapparat"

Der Urteilsspruch vom Montag hatte vor allem in westlichen Hauptstädten Entsetzen ausgelöst. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warnte davor, die Justiz zu einem Teil des "Unterdrückungsapparats" zu machen. Das Militär hatte den demokratisch gewählten Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2013 gestürzt. Seither wurden Tausende Anhänger der Muslimbruderschaft inhaftiert. An den Protestmärschen der Islamisten hatten zuletzt nur wenige Hundert Demonstranten teilgenommen.

(APA/dpa)

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