Türkei ermöglicht staatlichen kurdischen Fernsehsender

(c) EPA (Tolga Bozoglu)
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Mit einer Gesetzesänderung wurde in Ankara die Grundlage für Vollprogramm in Kurdisch geschafften. Bisher waren maximal vier Stunden pro Woche erlaubt. Die Novelle ist Teil von Erdogans neuer Kurdenpolitik.

Mit einer Gesetzesänderung hat die Türkei die Einrichtung eines staatlichen Fernsehsenders mit Vollprogramm in kurdischer Sprache vorbereitet. Die Novelle wurde am Donnerstagabend im Parlament von Ankara verabschiedet, berichtete der Nachrichtensender CNN-Türk am Freitag. Das Gesetz bietet dem türkischen Staatssender TRT die Möglichkeit, 24 Stunden auf Kurdisch zu senden. Bisher war das kurdische Programm auf maximal 45 Minuten und vier Stunden pro Woche beschränkt.

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Gründung eines kurdischen Fernsehsenders als Teil eines neuen Ansatzes in der Kurdenpolitik angekündigt. Zu diesem Paket gehört auch ein milliardenschweres Investitionsprogramm des Staates für das verarmte Kurdengebiet, das Erdogan in den vergangenen Tagen vorgestellt hatte.

Mit den Reformschritten will Ankara den Rückhalt der kurdischen PKK-Rebellen in der Bevölkerung Südostanatoliens schwächen. Beobachter in der Türkei gehen zudem davon aus, dass Erdogan mit den Maßnahmen die Erfolgschancen seiner Regierungspartei AKP bei den Kommunalwahlen im kommenden Frühjahr erhöhen will.

(Ag./Red.)

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