Militär tötet 120 Boko-Haram-Islamisten

Während die Streitkräfte des Tschad Stellungen von Boko Haram bombardiert hatten, begann die Islamisten-Miliz einen Angriff auf die Millionenstadt Maiduguri.

Die Streitkräfte desTschad haben nach eigenen Angaben im benachbarten Kamerun120 Kämpfer der Islamisten-Miliz Boko Haram getötet. Das Militär habe am Samstag Stellungen von Boko Haram bombardiert, teilte die Armee mit. Vorausgegangen seien Angriffe der Extremisten auf Truppen desTschad. Bei den Kämpfen seien auch drei eigene Soldaten getötet worden.

Boko Haram kämpft seit rund fünf Jahren für einen radikal-muslimischen Staat im Nordosten Nigerias und hat zuletzt verstärkt auch Gebiete in den Nachbarländern Tschad und Kamerun angegriffen. Die beiden Staaten haben daher ihre Truppen in der Region verstärkt.

Angriff von Boko Haram auf Millionenstadt

Boko Haram habe unterdessen nach Berichten von Augenzeugen einen neuen Angriff auf die Millionenstadt Maiduguri begonnen. Boko-Haram-Kämpfer stürmten am Sonntag die Hauptstadt des Teilstaats Borno im Nordosten Nigerias und lieferten sich Gefechte mit Soldaten

Die Offensive habe gegen 03.00 Uhr nachts begonnen, die heftigen Kämpfe dauerten an. Die Armee werde von bewaffneten Bürgern unterstützt. "Die Leute haben Angst davor, was passiert, wenn Boko Haram die Sicherheitskräfte besiegt", sagte der Bewohner Adam Krenuwa. Vor einer Woche hatte die nigerianische Armee eine Offensive der Extremisten auf Maiduguri abwehren können. Die Streitkräfte setzten damals neben Bodentruppen auch die Luftwaffe ein.
Die Afrikanische Union (AU) hat zum Kampf gegen die Islamisten-Miliz den Aufbau einer 7500 Mann starken Sondereinsatztruppe beschlossen, die von Nigeria, dem Tschad, Kamerun, Niger und Benin gebildet werden soll. Die Staaten wollen in der kommenden Woche bei einem Treffen inKameruns Hauptstadt Yaounde über die Kommandostruktur der Truppe beraten. Die Armee desTschad gilt als eine der stärksten in der Region. 2013 half sie französischen Truppen, Islamisten mit Verbindungen zu Al-Kaida aus dem Norden Malis zu vertreiben.

(APA/Reuters)

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