Horst Köhler ist zu einem Überraschungsbesuch in Afghanistan eingetroffen. Es ist die erste Reise des Bundespräsidenten zu den deutschen Truppen am Hindukusch.
Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler ist am Freitag überraschend in Afghanistan eingetroffen. Es ist die erste Reise des Staatsoberhaupts zu den deutschen Truppen am Hindukusch. Köhler kam aus China, wo er die Weltausstellung in Shanghai besucht hatte. Der Besuch wurde aus Sicherheitsgründen nicht angekündigt.
In Deutschland geht indes die Diskussion über die Kosten des Bundeswehreinsatzes unterdessen weiter. Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird die Fortsetzung des Einsatzes bis zu drei Milliarden Euro pro Jahr kosten. Die internationale Gemeinschaft muss aus Sicht des deutschen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg in Afghanistan auch nach dem Abzug ihrer Truppen militärisch eingreifen können.
Die deutsche Regierung will nach jüngsten Informationen die zivilen Opfer des verheerenden Luftangriffs bei Kunduz in Nordafghanistan vom 4. September individuell entschädigen. Das Budget soll bei 400.000 Euro liegen. Bei dem Nato-Angriff, den ein deutscher Oberst angeordnet hatte, waren 142 Menschen, darunter Frauen und Kinder, umgekommen.
(Ag.)